Die fünfte Auflage der Wiener Importeursmesse bot den Ausstellern
Gelegenheit, Zuversicht zu tanken. Mit 147.220 Besuchern wurden die
gedämpften Erwartungen deutlich übertroffen.
Lediglich 6.000 Interessierte weniger als 2008, und das trotz des
Fernbleibens eines halben Dutzends Aussteller von Nissanüber Fiat
bis Toyota: Die Wiener Messe rund um Geschäftsführer Dipl.-Ing.
Matthias Limbeck darf mit der Vienna Autoshow ebenso zufrieden sein
wie der Arbeitskreis der Automobilimporteure. Dessen Geschäftsführer
Dr. Christian Pesau hatte im Vorfeld beinahe aufopfernd versucht, die
Interessen vonAusstellern und Messegesellschaft unter einen Hut zu
bringen. Dies gelang weitgehend, doch nicht zur Gänze: Während der
mitten unter den Autoimporteuren platzierte "Railjet" der ÖBB dem
polierten Blech nicht die Schau stahl, waren die an den Rand der
Ferienmesse verbannten Zubehöraussteller zuRecht verärgert.
Vorsichtige Marktprognosen
Diese Zwischentöne können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die
Vienna Autoshow in Summe ein Erfolg war. Viele Besucher zeigten
fundiertes Interesse, zitiert die Messe ihre Publikumsbefragung: 32,5
Prozent planen demnach konkret einen Autokauf, davon 77,2 Prozent
einen Neuwagen. Wie viele Konsumenten derartige Absichten in die Tat
umsetzen werden, ist für die meisten Importeure kaum abzuschätzen.
Unsicherheit prägt die Prognosen für das Jahr 2010, das ohne
Ökoprämie auskommen muss. Von den 319.403 Neuzulassungen des
Vorjahres ist daher keine Rede mehr, vor allem im
Privatkundengeschäft werden Rückgänge erwartet. Dagegen könnten die
Verkäufe an Firmenkunden spätestens zur Jahresmitte wieder anziehen.
"Kein erkaufter Markt"
Einer der optimistischeren Kommentatoren ist Mag. Ingo Natmessnig,
Chrysler-Chef und Vorsitzender des Importeursarbeitskreises. Er
rechnet heuer weder mit Rabattrekorden noch mit massiven
Kurzzulassungen: "Wir glauben nicht, dass das ein erpresster,
erkaufter Markt sein muss." Der Lagerdruck sei wesentlich geringer
als in früheren Jahren, was den Händlern mittelfristig wieder zu
einer "gewissen Preismacht" und damit zu überlebenswichtigen Erträgen
verhelfen könne. Die gemeinsame Prognose der Importeure fällt mit
290.000 bis 300.000 Pkw-Neuzulassungen optimistischer aus, als sich
so mancher Manager im Einzelgespräch äußert. Natmessnig ist
jedenfalls überzeugt, dass die Basis für ein derartiges
Geschäftsvolumen vorhanden ist: "Eine zyklische Branche wie die
unsere muss sich wieder einmal erholen - außer die Wirtschaft fährt
komplett gegen die Wand, wofür ich aber keine Anzeichen sehe."