Nicht bekannte Aufteilung

Leider wird es viel zu wenig publiziert, wie viel CO2 wer oder was produziert. Auch die Aufteilung wird stiefmütterlich behandelt. Aus diesem Grund ist man bei diesem Thema mehr oder weniger ein Laie, obwohl es nicht unwesentlich wäre, darüber Bescheid zu wissen. Es ist aber wirklich so, dass zum überwiegenden Teil immer nur das Auto als Hauptverursacher herangezogen wird. Erst kürzlich habe ich einenBericht über Rinderherden mit enormen Ausmaßen in Südamerika im Fernsehen gesehen. Ich kann mir vorstellen, dass der CO2-Ausstoß nicht gering sein kann, genannt wurde darüber aber nichts.

Bruno Haberzettl, Karikaturist

Immer präsent

Warum das Auto stets als Umweltsünder herhalten muss, ist mir schleierhaft. Es ist aber ein Produkt, das in der heutigen Zeit am meisten benützt wird, auch von den Verteuflern. Man kann aufgrund der aktuellen Mobilitätsnotwendigkeit nicht auf den fahrbaren Untersatz verzichten. Ich würde daher sagen, das Auto ist quasi zur Biologie geworden. Weiters ist auch wissenschaftlich nicht bewiesen, dass es die höchsten CO2-Emissionen aufweist. Flugzeuge verursachen meines Wissens weitaus mehr. Die einzige Erklärung für das anhaltende Anprangern des Autos ist, dass es stets sichtbar ist und daher für die Allgemeinheit immer präsent ist. Wenn etwas leicht vor Augen geführt werden kann, dann ist es auch leichter zu verkaufen. Die Ausstöße, die zum Beispiel durch die Industrie verursacht werden, sieht man nicht.

Thaddäus Podgorski, Autor und Regisseur

Autofahrer schaffen keine Arbeitsplätze

Die Autofahrer werden stets angeprangert und sind immer und an allem schuld, angefangen vom Aussterben der Zimtschnecke bis zum Klimawandel. Das ist praktisch schon Gewohnheit. Die Hauptverursacher von Treibhausgasen halten sich im Gegensatz vornehm im Hintergrund und handeln bestenfalls mit CO2-Zertifikaten anstattüber Reduktion oder andere Umweltaktivitäten nachzudenken und entsprechend effizient zu agieren. Die Industrie kann eben auf bessere und erfolgreichere Lobbyisten zurückgreifen. Und ganz abgesehen davon, schaffen Autofahrer keine Arbeitsplätze. Sie verlieren sie im schlechtesten Fall.

Paul Passler, ORF-Journalist

Ständig präsent

Klar denkt man an erster Stelle an die "bösen" Autofahrer, wenn es um den CO2-Ausstoß geht, da sie für die Allgemeinheit ständig präsent sind. Man darf aber nicht vergessen, dass sie nur ein Teil des ganzen modernen Systems sind. Dazu zählen Industrie, die moderne Landwirtschaft, neue Ess-und Urlaubsgewohnheiten, die ganze Technik imHaushalt und so weiter. Diese sind aber nicht so vordergründig auf der Straße anzutreffen. Trotzdem hat man als Autofahrer die Möglichkeit, besonders leicht an dieser Stelle etwas für die Umwelt beizutragen. Verzichten wir immer wieder auf unser Auto für kleine Strecken. Vielleicht ändert sich auch etwas in der Berichterstattung.

Natalie Le Reun, Marketingverantwortliche

Hätte besseren Ruf

Als Betroffener, sprich Autofahrer, kann ich eigentlich nur auf das Halbwissen aus den Medien zurückgreifen und wenn ich das hinterfrage, tut sich so mancher Abgrund auf. Aber das Auto kommt meines Erachtens immer wieder in Verruf, weil es so widersprüchliche Ansichten gibt, die bei den anderen CO2-Verursachern nicht in dieser Häufigkeit bestehen. So wurden in der jüngsten Vergangenheit vielfach die Biosprit-Autos gerühmt, wobei eine Studie einer schwedischen Expertengruppe gezeigt hat, dass langfristig der Umstieg von fossilen Brennstoffen auf erneuerbaren Biosprit keine Lösung ist. Das Auto hätte sicherlich einen besseren Ruf, wenn der Weg für ganz andere Techniken, neu wäre indiesem Zusammenhang nicht passend, da diese schon lange in den Schubladen der jeweiligen Firmen liegen, geebnet werden würde.

Sascha Bauer, Selbstständiger