Sieben Jahre Neuwagengarantie sorgen bei den Kia-Händlern für
gemischte Gefühle.
Seit dem Jahreswechsel liefert Kia europaweit alle Neuwagen mit
siebenjähriger Herstellergarantie aus. "Diese Alleinstellung werden
wir zu nützen wissen", sagt Importeurschef Mag. Wilhelm Jelinek, der
auf ein Rekordjahr mit 8.954 Neuzulassungen und 2,8 Prozent
Marktanteil zurückblickt. Heuer soll die Schwelle von 3 Prozent
überschritten werden.
"Ein besseres Verkaufsargument gibt es nicht", freut sich auch der
Eugendorfer Händler Markus Höller. Doch gleichzeitig plagen ihn und
viele Kollegen die Sorgen: Die Vergütung der Garantiearbeiten sei
derzeit nämlich alles andere als ausreichend.
"Geschätzter Importeurschef"
"Wir sind weit von irgendeiner Art von Kostendeckung entfernt", sieht
Heinz Robinson, einflussreicher Händler aus Graz, "dringenden
Handlungsbedarf". Zwar werde die Arbeitszeit voll ersetzt, doch der
Teileaufschlag von 3 Prozent, zu dem bei Erfüllung gewisser formaler
Kriterien weitere 3 Prozent hinzukämen, reiche nicht aus. Besonders
teure Teile ausgenommen, seien mindestens 15 Prozent Aufschlagnötig.
Den Händlern ist bewusst, dass derartige Entscheidungen auf
europäischer Ebene getroffen werden. Statthalter Jelinek, der sich
mit seinem konsensbedachten Vorgehen in Sachen Garantie bisher hohes
Ansehen im Netz erworben hat, sind die Hände gebunden. Daher blicken
nicht nur die Kia-Händler zum Hersteller: Die gesamte Branche wartet
auf Signale, denn die Koreaner werden nicht die einzige Marke mit
derartigen Langzeitgarantien bleiben.