In einem neuen Positionspapier spricht sich der deutsche Verband der Automobilindustrie für ambitioniertere Ziele für erneuerbare Kraftstoffe aus. Konkret fordert der VDA, dass die Erneuerbare-Energie-Richtlinie (RED III) in nationales Recht übergeht, damit auch erneuerbare Kraftstoffe ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten können.

Anders als bei der CO2-Flottenregulierung, die konsequente Einsparungsziele vorgibt, sind die Vorgaben der RED III zum Hochlauf erneuerbarer Kraftstoffe bislang nicht ambitioniert genug. „Nur mit einem Kurs, der technologieoffen alle Lösungspotenziale zulässt, kann Europa seine CO2-Reduktionsziele erreichen“, sagt VDA-Präsidentin Hildegart Müller.

Erhöhte THG-Quote und langfristige Planung 

Im Positionspapier der VDA spricht sich der Verein auch für eine Erhöhung der THG-Quote – konkret nach einem festgelegten Mechanismus – aus. So soll es eine nach oben hin dynamische THG-Quote geben. Das bedeutet, dass die Quote bei Übererfüllung durch einen festgelegten Mechanismus automatisch ansteigt, um Investitionsanreize in erneuerbare Energieträger aufrechtzuhalten.

„Wir brauchen Anreize für den Hochlauf erneuerbarer Energien, um so Investitionen zu gewährleisten“, so VDA-Präsidentin Müller. Zudem will der VDA einen langfristigen regulatorischen Rahmen mit Zwischenzielen für 2035 und 2040 schaffen, ähnlich wie für den Schiffs- und Flugverkehr.

„Erneuerbare Kraftstoffe unverzichtbar“

Im neuen Positionspapier der VDA geht klar heraus, dass die Notwendigkeit von erneuerbaren Kraftstoffen ein wichtiger Bestandteil sein wird, um die Flottendekarbonisierung voranzutreiben. VDA-Präsidentin Hildegard Müller untermauert die Forderung mit einem Rechenbeispiel: „Selbst wenn das Ziel der Bundesregierung von 15 Mio E-Autos bis 2030 erfüllt wird, fahren dann immer noch mindestens 40 Mio Pkw und Lkw mit Verbrennungsmotoren auf deutschen Straßen. Für diesen Fahrzeugbestand werden erneuerbare Kraftstoffe dringend benötigt.“

Aus diesem Grund spricht sich der Verein für eine RFNBO-Unterquote (Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe) von mindestens 5 % für 2030 aus.