Die Händler äußerten ernsthafte Bedenken hinsichtlich der CO2-Reduktionsziele der EU für 2025.  Sie argumentieren, dass die Ziele unter den aktuellen Marktbedingungen nicht realisierbar seien und dringend einer Neubewertung bedürften. In ihrer Stellungnahme betonen die Händler, dass der Mangel an bezahlbaren batterieelektrischen Fahrzeugen (Battery Electric Vehicles, BEVs) und die unzureichende Ladeinfrastruktur in ganz Europa zu einer erheblichen Diskrepanz zwischen den regulatorischen Anforderungen der EU und den Marktrealitäten führten. Dem Brief zufolge habe die Fokussierung der Branche auf Premium-BEV-Modelle zu hohen Kosten beigetragen, die Masseneinführung verhindert und dazu geführt, dass der Markt nicht in der Lage sei, die erforderlichen Ziele innerhalb des festgelegten Zeitrahmens zu erreichen.

„Als Händler stehen wir an vorderster Front und interagieren täglich mit den Verbrauchern“, heißt es in dem Brief. „Wir beobachten, dass viele potenzielle Käufer BEVs aufgrund von Bedenken hinsichtlich des Preises, der Reichweite und der Zugänglichkeit ablehnen.“ Die Händler betonen, dass ihre Sichtweise im Gegensatz zu der ihrer Hersteller stehe, die weiterhin optimistisch seien, die strengen EU-Vorschriften zu erfüllen. In dem Brief wird argumentiert, dass die Branche insgesamt nicht darauf vorbereitet sei, das für die Einhaltung kommender Standards erforderliche Verkaufsvolumen von Elektrofahrzeugen zu erreichen, was eine wachsende Divergenz zwischen Regulierungszielen, Marktbereitschaft und Herstellererwartungen widerspiegele.

Die Händler weisen auch darauf hin, dass diese Bedenken mit den jüngsten Aussagen des Europäischen Automobilherstellerverbandes (ACEA) übereinstimmten, der eine Verschiebung der Ziele für 2025 forderte – ein Vorschlag, den die Stellantis-Händler voll und ganz unterstützen.

Darüber hinaus kritisiert der offene Brief das derzeitige System zur Messung von „Abgasemissionen“ und beschreibt es als unvereinbar mit dem umfassenderen Ziel der Dekarbonisierung. Die Händler plädieren für einen ganzheitlichen Ansatz, der den gesamten Produktionslebenszyklus von Fahrzeugen berücksichtigt, und legen nahe, dass ein solch umfassender Rahmen zu sinnvolleren CO2-Reduktionen führen würde.

Der Brief warnt außerdem davor, dass den Herstellern wahrscheinlich erhebliche finanzielle Strafen drohen, wenn die EU ihre Rahmenbedingungen nicht anpasst. Sie argumentieren, dass solche Geldbußen zu einem Rückgang der Produktionsmengen innerhalb der EU führen und sich in der Folge auf die Fähigkeit der Händler auswirken würden, die Verkaufsmengen aufrechtzuerhalten. Diese Situation würde zu einem wirtschaftlichen Abschwung für die Branche führen und Unternehmen und Arbeitsplätze in der gesamten Automobilzulieferkette gefährden.

In ihrer Abschlusserklärung fordern die Händler die EU auf, Gesetzesänderungen in Betracht zu ziehen, die einen schrittweiseren Übergang unterstützen würden.

CECRA, die europäische Automobilhändler und -werkstätten vertritt, hat ihre Unterstützung zum Ausdruck gebracht und ist weiterhin bestrebt, die Situation genau zu beobachten, um sich für Maßnahmen einzusetzen, die sowohl für Verbraucher als auch für den Vertriebssektor realistisch und vorteilhaft sind.