Sicherheit bleibt für Konsumenten das wichtigste Kriterium beim Reifenkauf. Doch da immer mehr Modelle hohe Sicherheit bieten, achten viele auch auf die Haltbarkeit, erklärt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl: „Wie viele Kilometer ein Reifen hält, wird immer öfter gefragt.“ Neben Kostenaspekten wächst das Umweltbewusstsein, denn weniger Verschleiß bedeutet weniger Müll.
Der ÖAMTC hat 160 Reifentests seit 2023 analysiert, seit damals zählt die Umweltbilanz als Kriterium. Ergebnis: Es gibt nach wie vor große Unterschiede beim Abrieb, doch manche Hersteller lösen den Zielkonflikt zwischen Grip und Haltbarkeit. Die besten Werte zeigt Michelin mit 52 mg Abrieb pro km und Tonne Kfz-Gewicht, gefolgt von Hankook, Continental und Goodyear. Firestone liegt mit 82 mg/km/t am Ende.
Nachhaltigkeit wird wichtiger durch Euro 7
Reifen, die sicher und langlebig sind, werden häufiger –, ein Gewinn für Umwelt und Geldbörse. Weniger Abrieb heißt seltener neue Reifen kaufen, erklärt ÖAMTC-Experte Kerbl. Gleichzeitig rückt Nachhaltigkeit stärker in den Fokus. Ein Irrtum kann ausgeräumt werden: Dass neue Reifen weniger Profiltiefe haben, ist kein Nachteil.
Der geringere Verschleiß sorgt dafür, dass die Reifen trotzdem lange halten – mehr Profil wäre oft überflüssig. Außerdem spart weniger Profil Gewicht und Sprit. Auch Politik spielt eine Rolle: Ab 2027 gilt die neue Abgasnorm Euro 7, die erstmals auch Reifen-Abrieb reguliert. „Bisher ging es nur um motorseitige Emissionen. Künftig wird auch der Gummiabrieb pro Kilometer streng begrenzt“, so Kerbl.