Josef Frischmuth
Heikler Kundenbereich
„Die KI im Autohaus wird zunehmen, wir sehen das in unserem Marketing-Bereich, wo die KI bereits zum Einsatz kommt, diese Entwicklung lässt sich nicht aufhalten“, sagt Josef Frischmuth, Gesellschafter Auto Danner, Schlüßlberg. Heikler gestalte sich der Einsatz von KI im Kundenbereich: „Problematisch sind etwa automatisierte Anrufe, wir haben diese Systeme auch in unserem Unternehmen ausprobiert, das ist bei den Kunden sehr schlecht angekommen, weil viele mit einer Computerstimme einfach nicht kommunizieren wollen. Für Standard-Abläufe ohne Kundenkontakt ist die KI durchaus ein probates Mittel, beim Direktkontakt mit Kunden muss es aus meiner Sicht aber auch menscheln.“
Anton Reiser
Persönlicher Kontakt wichtiger
„In unserem Autohaus ist die KI noch nicht ein großes Thema, dennoch rechne ich damit, dass dieser Bereich in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen wird“, so Anton Reiser, Geschäftsführer beim Autohaus Reiser in Straßwalchen. „Ich glaube aber, dass der persönliche Kontakt zum Kunden wichtiger ist und deshalb sollten wir aufpassen, dass wir das Heil nicht nur in der KI und in der digitalen Welt suchen.“ Als Hilfsmittel könne die KI sicherlich sinnvoll eingesetzt werden, beispielsweise bei der Fehlersuche in der Werkstatt. „Je mehr Branchen auf KI umstellen, desto eher sehe ich für uns eine Chance, dass Kunden es schätzen, mit Menschen kommunizieren zu können. Damit können wir uns als Mittelständler auch abheben.“
Wolfgang Rötzer
Erste Ansätze
„Es sind einige Dinge im Laufen, wo wir versuchen, KI einzusetzen“, berichtet Ing. Wolfgang Rötzer, Geschäftsführer des Autohauses Dosenberger in Innsbruck. „Vor allem im Verkaufsbereich macht das Sinn, weil es mir am realistischsten erscheint, dass wir hier etwas umsetzen können.“ Im Kundendienst werde auch an Verbesserungen gearbeitet, allerdings habe man für alle anderen Bereiche noch keine konkreten Pläne. „Längerfristig wird die KI auch in der Werkstatt einziehen“, so Rötzer. In der Kommunikation mit dem Hersteller gebe es bereits – speziell bei Reparaturlösungen – KI-Ansätze, „von uns zu unseren Kunden aber noch nicht.“ Der Großteil der Kunden bevorzuge nach wie vor den persönlichen Kontakt.
Maximilian Aichlseder
KI bereits im Einsatz
„Wir haben KI in unserem Auto-haus bereits in einzelnen Bereichen im Einsatz“, erklärt Ing. Maximilian Aichlseder, Geschäftsführung Autohof Klagenfurt. „Das betrifft vor allem Bereiche im Verkauf, der Garantieverarbeitung und der Geschäftsführung“. Leider stünden noch keine Schnittstellen zur Verfügung, „es wäre hilfreich, wenn wir auch Schnittstellen zu unseren CRM-Systemen hätten, wo wir mit kundenspezifischen Daten arbeiten und mittels KI beispielsweise unsere Auswertungen, die wir benötigen, erstellen könnten. Es gibt viele Werte, die wir beachten müssen. Diese einzuhalten, ist per se nicht so schwer – wenn man sie alle regelmäßig am Schirm hat, was aber schwierig ist – eine Automatisierung schüfe hier Abhilfe.“
Ernst Ellensohn
Herausforderung Schnittstelle
„Wir haben uns in unserem Autohaus noch nicht ausführlich mit dem Thema Künstliche Intelligenz auseinandergesetzt, dennoch gehe ich davon aus, dass dieser Bereich in Zukunft zunehmend an Bedeutung gewinnen wird“, meint Mag. Ernst Ellensohn, Geschäftsführer Autohaus Ellensohn, Rankweil. „Eine große Herausforderung stellt aus meiner Sicht eine Schnittstellen-Implementierung der KI dar.“ Es mache wohl erst dann wirklich Sinn, wenn CDP oder Movex sich dieses Themas verstärkt annehmen würden. „Sobald ein System auf dem Markt ist, das echte Vorteile bietet, wird man sich diesem nicht verschließen können.“ Derzeit sei man von Systemen abhängig, die täglich im Einsatz seien, das Um- und Auf sei die Verknüpfung sämtlicher Systeme.
Roland Schallgruber
KI auch im Werkstättenbetrieb
„Ich bin davon überzeugt, dass wir in Zukunft KI in den Bereichen Elektrik und Elektronik nutzen müssen“, sagt Roland Schallgruber, Geschäftsführer bei Autohaus Schallgruber. Es kämen sicher KI-geführte Möglichkeiten, um Fehlerquellen zu entdecken, was den Werkstattbetrieb erleichtern werde. Weiters eigne sich KI auch für den verstärkten Einsatz in der Werbung. „Es werden über die KI Leads generiert, um zu einer Zielgruppe zu gelangen, die für uns im Moment wichtig ist.“ Wobei der Mensch auch künftig weiter im Mittelpunkt stehen werde. „Keine KI kann den Verkäufer ersetzen, davon bin ich überzeugt, Ansprechpartner sind auch Zukunft äußerst gefragt.“
Bernd Kalcher
Wichtiges Thema für die Branche
„Für uns und generell in unserer Branche ist KI ein ganz wichtiges Thema, ich befasse mich damit seit letztem Sommer intensiv“, berichtet Bernhard Kalcher, Geschäftsführer Autohaus Kalcher und Obmann des VÖK. „Eine Implementierung im Autohaus ist derzeit noch nicht erfolgt, momentan sichten wird unterschiedliche Systeme, diverse Tests stehen erst bevor.“ KI mache es möglich, dass etwa Kundenanfragen oder Leads-Bearbeitungen professionell und 7 Tage pro Woche rund um die Uhr angeboten werden könnten. „Es ist davon auszugehen, dass in Zukunft viele Bereiche im Autohaus mittels KI gut unterstützt werden können. Sowohl für den Kunden als auch für den einzelnen Betrieb wird das ein echter Mehrwert sein.“
Marko Fischer
Eingeschränkte Möglichkeiten
„KI ist mittlerweile auch in vielen Automodellen allgegenwärtig und natürlich verschließen wir uns diesem Thema überhaupt nicht“, sagt Marko Fischer, Landesgremialobmann-Stv. des Wiener Fahrzeughandels und Geschäftsführer Fischer Auto. „Wir prüfen natürlich, was sinnvoll, leistbar und vor allem auch mit anderen Systemen kompatibel ist. Denn wir sind auch sehr gebunden, was Hersteller betrifft, das schränkt die Möglichkeiten ein. Wollten wir ein komplettes Order-System einrichten, müsste dieses auch mit den Systemen, die wir schon haben, funktionieren.“ Möglich seien jetzt schon Terminvereinbarungen oder Telefon-Calling, was auch kostengünstiger sei.
Stefan Kneisz
Mehrwert noch nicht erkannt
„Wir haben eine KI-Implementierung in unserem Autohaus derzeit noch nicht vorgesehen“, sagt Stefan Kneisz, Landesgremialobmann des burgenländischen Fahrzeughandels und Geschäftsführer Auto Kneisz in Oberpullendorf. „Aus meiner Sicht sind KI-Systeme für mich zumindest in naher Zukunft noch nicht interessant, weil ich einen Mehrwert für unser Autohaus noch nicht erkannt habe. Es stellt sich die Frage, inwieweit sich KI in sämtliche, bereits im Autohaus verwendete Programme integrieren lässt und die Abläufe im Betrieb – das betrifft sowohl die Verwaltung als auch die Werkstatt – beschleunigen könnte.“ Sei dies längerfristig möglich, stünde einer Implementierung nichts im Wege.