Frischmuth: Auch Privatkunden interessiert
„Wir haben uns zu Beginn von der Marke BYD wenig erwartet, als wir uns als Ersteinsteiger für die Marke entschieden haben“, sagt Josef Frisch-muth, Gesellschafter Autohaus Danner/Schlüßlberg. „Aber dann sind die E-Produkte peu à peu gekommen und beim Kunden angenommen worden, weil das Preis-Leistungs-Verhältnis gut war und ist. Nach wie vor ist die Begeisterung für die Fahrzeuge da – zunehmend auch bei Privatkunden, wir sind zufrieden. Bei der Marke Ford kommt nun mit dem E-Capri ein neues Modell, auch für dieses Fahrzeug gibt es Interesse.“ Generell seien die Handelspannen aber niedrig. „Wir verdienen unser Geld derzeit mit der Werkstatt und der Spenglerei.“ 

Reiser: Zukünftige Politik entscheidend
„Ich rechne damit, dass aufgrund drohender Strafzahlungen im Zusammenhang mit verschärften Flottenzielen im kommenden Jahr der Verkaufsdruck steigen könnte, allerdings wurde diesbezüglich noch nichts kommuniziert“, so Anton Reiser, Geschäftsführer ABR-Automobilvertriebs GmbH/Straßwalchen. Es hänge auch davon ab, wie die Politik zukünftig in Österreich agieren werde. Etwa, ob es noch weitere Förderungen für Elektroautos geben werde oder nicht. Das könnte auch entscheidend für das E-Auto-Geschäft im Jahr 2025 sein. Das gelte auch für die zukünftige Politik der EU. „Gut funktioniert bei Privatkunden das Geschäft mit gebrauchten E-Fahrzeugen.“

Rötzer: Neuer Hoffnungsträger
„Die Hersteller werden aufgrund der neuen CO2-Vorgaben 2025 versuchen, über die Produktpalette beziehungsweise über die Antriebe im kommenden Jahr auf den vorgegebenen Mittel-Durchschnittswert hinzukommen, um Strafzahlungen zu vermeiden“ meint Ing. Wolfgang Rötzer, Geschäftsführer Autohaus Dosenberger/Innsbruck. „Was unsere Marke Renault betrifft, kommt mit dem neuen R5 ein attraktives Produkt. Das ist das erste Modell, mit dem wir – ohne dass die Kunden das Fahrzeug noch gesehen hatten – Kaufverträge abschließen konnten. Das Interesse an diesem neuen Modell ist sehr hoch und wir hoffen, dass es für uns Schwung beim Geschäft mit E-Fahrzeugen bringt.“

Aichlseder: Markt nicht gewachsen
„Das Geschäft mit E-Autos hängt vor allem vom Produkt und dessen Preis ab und variiert auch von Marke zu Marke, aber generell ist der Markt für E-Autos nicht gewachsen“, erklärt Komm.-Rat Mag. Hubert Aichlseder, Geschäftsführer Autohof/Klagenfurt und Landesgremial-obmann des Kärntner Fahrzeughandels. Für kommendes Jahr sei auch damit zu rechnen, dass vor allem bei den leichten Nutzfahrzeugen Preiserhöhungen erfolgen könnten, da Herstellern aufgrund verschärfter CO2-Flottenziele Strafzahlungen drohten. „Gleichzeitig könnten die Preise für bestimmte E-Pkw-Modelle, wie das in jüngster Vergangenheit bereits öfter passiert, gesenkt werden, wodurch natürlich auch die Wertstabilität dieser Modelle leidet.“

Ellensohn: Gut auf Kurs
„Wir sind etwa bei der E-Modellen-Marke BYD gut auf Kurs, weil das Preis-Leistungs--Verhältnis passt, wobei zwei Drittel der Kunden Unternehmer und der Rest Privatkunden sind“, so Komm.-Rat Manfred Ellensohn, Seniorchef Autohaus -Ellensohn/Rankweil. Bei der Marke -Toyota gibt es derzeit ein vollelektrisches Modell, mit der Marke Hyundai hatten wir bis dato 3 gute Jahre.“ Kommendes Jahr könnten Hersteller aufgrund drohender Strafzahlungen wegen verschärfter CO2-Flottenziele den Absatz von E-Fahrzeugen und Hybrid-Fahrzeugen deutlich forcieren. „Das könnte beispielsweise mit Aktionen oder großzügigen Stützungen für die E-Marken für Schwung sorgen“, meint Ellensohn. Ungewiss bleibe, welche Maßnahmen eine neue Bundesregierung setzen werde. 

Luger: Zwei starke Marken
„Wir haben mit BMW und BYD zwei sehr starke Marken im Elektromarkt, beide wachsen sehr gut“, sagt Mag. Johannes Luger, Geschäftsführer Slawitscheck AutohandelsgmbH/Amstetten. Es handle sich um sehr gute Produkte, auch das Design und die Finanzierungen passten, während es bei anderen Marken einzelne Schwachpunkte gebe. „Aus meiner Sicht wird es im kommenden Jahr Druck Richtung E-Mobilität geben.“ Aufgrund der Vorgaben und der drohenden Strafzahlungen könnte darauf verstärkt gedrängt werden, den Modellmix Richtung E-Mobilität zu ziehen. „Ziel könnte sein, den Anteil auf 20 bis 30 Prozent BEVs und Plug-in-Hybridfahrzeuge zu heben, was aus meiner Sicht aber schwierig werden könnte.“

Poprask:Sehr zufrieden
„Wir sind sehr zufrieden“, sagt Christian Poprask, Geschäftsführer Autohaus Poprask/Eibiswald. „Wir verkaufen viele E-Modelle, wobei wir bei Batterieautos einen hohen Privatkundenanteil haben, dieser liegt im Pkw-Bereich bei rund 80 Prozent. Wir haben mit dem MG4 eine attraktive Modellpalette, auch der 5er und der Marvel R werden immer wieder nachgefragt. Mittlerweile hat sich auch die Nachfrage nach dem neuen Hybridmodell MG3 verstärkt, darüber hinaus kommen neue Plug-in Hybride, diese sind auch gefragt. Zusätzlich orte ich im Nutzfahrzeugbereich auch hohes Interesse für das Modell Maxus eDeliver. Insgesamt läuft das Geschäft mit E-Fahrzeugen aus meiner Sicht ausgezeichnet.“

Kamper: Kunden verunsichert
„Momentan ist die Situation schwierig, denn die Kunden sind, was die Entscheidung für ein E-Fahrzeug betrifft, nach wie vor verunsichert“, sagt Josef Kamper, Geschäftsführer Autohaus Josef -Kamper/Neusiedl am See. „Mit attraktiven Produkten und einem passenden Preis-Leistungs-Verhältnis ist es aber möglich zu punkten, das gilt vor allem für Firmenfahrzeuge, im Privatbereich ist das Geschäft derzeit flau.“ Auch die Vermarktung gebrauchter E-Fahrzeuge werde spannend. „Nach vier Jahren kommen die ersten Autos zurück, diese könnten mit attraktiven Preisen vermarktet werden.“ Der Druck wegen drohender CO2-Strafzahlungen für die Hersteller im Jahr 2025 sei groß – das Tempo dafür sei zu hoch.