Ziemlich genau zwei Jahre ist es her, dass die Wolfgang Denzel Auto AG nach MG und Maxus eine dritte Automarke aus dem Reich der Mitte auf den österreichischen Markt gebracht hat. Und Hansjörg Mayr, der schon lange davor die Fäden nach China gesponnen hat, zeigt sich mit den Ergebnissen hoch zufrieden. Bei einem Medientermin in Zwettl im Dezember sprach er von einem „sensationellen Erfolg: Wir haben bald 10 Modelle, mit denen wir das gesamte Segment der E-Fahrzeuge abdecken“, so Mayr.

Präsent im Straßenbild

Das Verhältnis zwischen Privat- und Firmenkunden sei mit 51:49 Prozent nahezu ausgewogen: „Wenn ein Segment schwächelt, kann es das andere noch immer ausgleichen.“ Inklusive der 1.023 Neuzulassungen von 2023 habe BYD mittlerweile etwa 5.000 Einheiten auf Österreichs Straßen: „Damit sind wir im Straßenbild gut präsent geworden.“

Doch wer die chinesischen Hersteller kennt, weiß, dass sich diese nicht leicht zufriedengeben (auch wenn Österreich bei den Marktanteilen von BYD in Europa die Nummer 2 ist). Laut Jontey Lee, dem Country Manager für Österreich, die Schweiz, Ungarn und Malta bei BYD Europe, ist man beim Bau der Fabrik in Debrecen (Ungarn) auf Plan. Diese wird Ende 2025 eröffnet und kann 150.000 Fahrzeuge pro Jahr produzieren. Insgesamt ist BYD aktuell in 20 -europäischen Ländern vertreten; bis Ende 2025 will man die Zahl der Händler auf 500 erhöhen.

In Österreich will Managing Director Danijel Dzihic kleinere Ergänzungen im Netz vornehmen und sich auf die Errichtung versprochener größerer Standorte der bisherigen Händler konzentrieren. Das soll dazu beitragen, die ambitionierten Ziele für 2025 zu erreichen. Angepeilt sind rund 8.000 Einheiten, erstmals nicht nur reine Elektroautos, sondern auch Plug-in-Hybride. „Heuer wurden bis Ende Oktober in Österreich 12.633 Plug-in-Hybride verkauft, 2025 schätzen wir den Markt auf 30.000 Einheiten“, erklärt Dzihic. Viele Marken würden mit PHEVs versuchen, mögliche CO2-Strafzahlungen wegen des Nicht-Erreichens der Flottenziele gering zu halten. 

Auch BYD habe seit Kurzem in Österreich mit dem Seal U DM-i den ersten Plug-in-Hybrid im Angebot: „Wir sehen dieses Auto als Brückentechnologie und wollen die Kunden damit vorbereiten, dass ihr übernächstes Auto rein elektrisch angetrieben wird.“ Weitere Neuheiten sollen folgen.