Als die „Vienna Autoshow“ am Sonntag, dem 19. Jänner 2020, mit 160.680 Besuchern ihre Tore schloss, ahnte wohl kaum jemand, dass es die letzte ihrer Art sein würde. Zwar jammerten viele Aussteller über die hohen Kosten, auch der Rückgang von 1,95 Prozent bei den Besuchern im Vergleich zu 2019 war ein Thema. Doch wenige Wochen später kam das Corona-Virus, welches das Messegeschehen in Europa auf Dauer verändern sollte – und die VAS war neben Genf und der IAA in Frankfurt eines der Opfer.

Doch jetzt kommt Bewegung in die Sache: Nicht zuletzt, weil die „Ferienmesse“ – stets ein treuer Begleiter der Autoshow – nach wie vor floriert und alljährlich Mitte Jänner Besucher in die Messe lockt, kam die Wiener Landesgremialobfrau Stephanie Ernst, MMBA, MSc, auf die Idee einer Wiederbelebung. Seit Mitte Juli sorgt das Thema für viele Diskussionen in der Wiener Händlerschaft. Denn nur die in Wien ansässigen Autohändler sollen, so die Idee des Landesgremiums, auf der vom 16. bis 19. Jänner 2025 geplanten Messe ausstellen und verkaufen dürfen.

Auch wenn die Suche nach interessierten Ausstellern mitten im Hochsommer vom Timing sicher nicht ideal war, stand bei Redaktionsschluss Anfang September fest: „Die Messe ist schon sehr gut gebucht, wir bekommen immer wieder neue Unterschriften von Händlern“, sagt Ernst. Mit im Boot seien nun auch die Fahrschulen, die Wiener Linien sowie Fahrrad- und Motorradhändler. „Wir wollen die komplette Bandbreite der Mobilität anbieten.“ Geplant sei auch ein Branchenabend (Donnerstag oder Freitag).


Stände zwischen 50 und 1.200 m2

Man gehe bewusst den Weg abseits der Importeure, so Ernst: „Auch die Wiener Händler der Volkswagen-Gruppe machen es sich untereinander aus, damit alle ihren Platz haben“, so Ernst. „Jeder Händler, der eine Gewerbeberechtigung hat, darf nicht nur in seinem Autohaus, sondern auch auf einer Messe verkaufen“, meint sie und widerspricht damit den Aussagen ihres Gremial-Stellvertreters Marko Fischer vom Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband, der gesagt hatte, dass Autohändler auf dem Messegelände über keine Gewerbeberechtigung verfügen würden.

Bei Marken mit Agenturverträgen (etwa jenen des Stellantis-Konzerns) werde man mit den Importeuren Lösungen finden, wie man den Verkauf von Neuwagen auf der Messe regeln könne. Fischer hatte im Juli von einer „Zwei-Klassen-Gesellschaft“ gesprochen. Das stimme nicht, so Ernst, denn Händler könnten Stände zwischen 50 und 1.200 m2 buchen.