Choices“, also wichtige Richtungsentscheidungen für die Zukunft, stellte Alain Favey ins Zentrum seiner Keynote auf der Bühne des A&W-Tags. „Wir können uns für den einfachen Weg entscheiden und damit die europäische Autoindustrie verlieren“, so Favey, der sich im Anschluss an seinen Vortrag einem Round-Table-Gespräch mit Journalisten stellte. „Wir können aber auch den steileren Weg wählen, der meiner Meinung nach der interessantere ist.“
Upper-Mainstream-Marke
Ein Schritt auf diesem Weg könne das Bekenntnis der EU-Kommission sein, eine neue europäische Kleinwagenklasse einzuführen, welche leistbare Neuwagen-Mobilität zurückbringen soll. „Es ist sehr zu begrüßen, wenn EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Möglichkeiten in den Raum stellt, um kleine Fahrzeuge leichter in den Markt bringen zu können. Das kann funktionieren, wenn man für dieses Segment beispielsweise die Regularien lockert, was verpflichtende Assistenzsysteme betrifft. In diesem Segment machen wir gerne mit“, sagte Favey, der die Marke im „Upper Mainstream“ positioniert sieht. Die Multi-Plattform-Strategie von Stellantis sei ein gutes Rüstzeug, „um unseren Kunden die Antriebe zu bieten, die sie haben wollen. Wir bekennen uns zu Innovation: So bringen wir in etwa 2 Jahren mit Hypersquare eine Steer-by-Wire-Lenkung in der kleinen Klasse.“
Innovation bedeute jedoch nicht, Qualität zugunsten höherer Entwicklungsgeschwindigkeit zu opfern. „Der ‚China-Speed‘ ist für uns eine echte, eine gute Herausforderung, über die wir intern natürlich viel diskutieren. Aber es geht vor allem um Qualität.“
Bekenntnis zu Europa
Auch die Produktion in Europa ist laut Favey ein bedeutendes Asset. „80 Prozent unserer Kunden sagen uns, dass sie es wichtig finden, europäische Autos zu kaufen, die auch in Europa erzeugt werden. Das sollten wir nicht vergessen: Europa ist nicht nur ein Markt, sondern auch eine Gesellschaft.“
Hohen Respekt bringe er, Favey, vor den Händlern und den Handelsstrukturen mit, „und ich komme sicher nicht mit irgendwelchen Plänen für eine Zukunft ohne Händler daher. Hersteller und Händler sind in guten Jahren und auch in schlechteren Jahren zusammen. Wir wollen ein verlässlicher Partner für Handels- und Servicepartner sein, das heißt, dass wir die Partner in Krisenzeiten unterstützen und gemeinsam erfolgreich sind.“
