Warum ich das schreibe, hat einen einfachen Grund: Frust. Kürzlich durfte ich mit meinem E-Gefährt einen Wiener Mehrmarkenhändler – keine unbekannte Größe – ansteuern. Das Service stand an … und bei dieser Gelegenheit übergab ich sogleich eine Mängelliste mit einigen Punkten, die sich im Alltag als überaus störend entpuppen. Das Fahrzeug stellte ich überpünktlich auf dem Hofe ab und übergab dem Servicemitarbeiter Schlüssel und eben auch meine Anmerkungen. Dann … tagelang nichts.
Jetzt sind moderne Fahrzeuge, und E-Autos im Besonderen, mit App-Lösungen verknüpft, die einem ganz klar darüber Auskunft geben, wo sich der fahrbare Untersatz gerade befindet. Und so konnte ich die Tage über beobachten, wo sich das Auto gerade aufhält, ob noch auf dem Parkplatz oder vielleicht schon in der Werkstatt. Der Positionswechsel zwischen Stellfläche und Werkstattareal und wieder retour war bereits vollzogen und das Fahrzeug somit wieder verfügbar, aber der Anruf (der schon am Nachmittag möglich gewesen wäre) blieb aus. Am folgenden Vormittag wurde ich selbst aktiv und – Überraschung – das Auto wäre abholbereit.
Also ab in die Öffis, einmal quer durch Wien und schließlich hoffnungsfroh das Autohaus betretend gab es … zunächst einmal Leere. Denn der große Empfangsbereich, der immerhin Information, Kassa und Serviceannahme vereint, war verwaist – und das um 11:30 Uhr vormittags. Also den Blick schweifen lassen, sich tiefer ins Autohaus vorwagend und schließlich die Stimme einer Dame vernehmend: Sie sei gerade in der Mittagspause, ich solle doch warten. Damit habe ich zwar prinzipiell kein Problem, aber in Folge 20 Minuten auf die Übergabe meines Fahrzeugschlüssels zu warten, ist dann doch ein wenig unverständlich. Frisch gestärkt, schlenderte die Dame schließlich zum Schalter und ließ mir Schlüssel und einen „Wisch“ zukommen, wo meine in der Mängelliste angeführten Punkte mehrfach mit „Von der Werkstatt nicht feststellbar“ versehen waren. Weiterführende Erklärungen: Fehlanzeige! Auf die Nachfrage, wo denn ihre Vertretung sei, während sie speise, gab es ein „Es gibt keine“!
Den Kfz-Betrieb habe ich in weiterer Folge mit einem gewissen Ärger verlassen, nicht nur aufgrund der Wartezeit, sondern vielmehr darüber, dass mit konstruktiv vorgebrachten Kritikpunkten wenig professionell umgegangen wird. Die Zeiten, wo Kunden als Bittsteller klassifiziert werden, die dankbar zu sein haben, wenn ihr Fahrzeug serviciert wird, sind schon lange vorbei. Das sollten sich die Verantwortlichen so mancher Betriebe endlich einmal zu Herzen nehmen und entsprechend handeln!
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