Über die Teilnahme von Politik, Wirtschaft und vor allem Kfz-Teilehandel freute sich VFT-Obmann Sascha Öllinger in seiner Einleitung. Im Anschluss legte Automobilimporteurs-Geschäftsführer Christian Pesau die Daten zum Autoland Österreich dar und verwies auf Bruttowertschöpfungseffekte in Milliardenhöhe und Hunderttausende Beschäftigte rund um das Automobil.
Die erste Podiumsdiskussion des Tages zu automotiven Rahmenbedingungen bestritten Bianca Dvorak (Bundesgremium Fahrzeughandel), Alex Erdmann (Mahle), Andreas Klappacher (E-Mobilitätszentrum 4u), Franz Lettner (Birner), Georg Ringseis (Landesinnung Fahrzeugtechnik Wien) und Gerhard Schönauer (BestDrive). Während Erdmann auf die Technologieoffenheit pochte, unterstrich Franz Lettner die Bedeutung eines gut funktionierenden freien Aftermarkets, inklusive eines fairen Zugangs zu den Fahrzeugdaten. Nur mit der individuellen Mobilität würde laut Georg Ringseis der "Wirtschaftsmotor Österreich brummen", für Gerhard Schönauer bildet der Fachkräftemangel derzeit die größte Herausforderung. Rund um die E-Mobilität müsse laut Andreas Klappacher in Österreich noch viel passieren, für Bianca Dvorak sind Fahrzeuge aufgrund ihrer Reparierbarkeit "ein Paradebeispiel für Nachhaltigkeit".
Aufgeheizte Stimmung
In der zweiten Diskussionsrunde kamen dann die Vertreter der Politik, konkret die Verkehrssprecher Andreas Ottenschläger (ÖVP), Alois Stöger (SPÖ) und Hermann Weratschnig (Grüne) ebenso zu Wort wie die Vertreter der Wirtschaft in Person von Walter Birner (FIGIEFA, VFT), Stefan Hutschinski (Bundesgremium Fahrzeughandel) und Christian Pesau. Während die Vertreter der aktuellen Koalitionsregierung auf das Bedürfnis der Bevölkerung nach Mobilität verwiesen, leistete sich Ex-Verkehrsminister Alois Stöger einen Fauxpas, da er die laut seiner Meinung "zur Schau gestellte Überheblichkeit der Spitzenmanager in der EU-Autoindustrie" samt dem Umgang mit dem "Diesel-Skandal" anprangerte und Versäumnisse in der Produktion von E-Fahrzeugen in den Raum stellte. Christian Pesau und die Publikum versammelten Repräsentanten der österreichischen Fahrzeugimporteure wollten diese Vorwürfe so nicht stehen lassen, entgegneten gleich direkt und das durchaus mit Schärfe. Ab diesem Zeitpunkt war die Stimmung einigermaßen aufgeheizt. Walter Birner sprach sich seinerseits für die Reparaturfähigkeit von Fahrzeugen und den freien Datenzugang aus, Christian Pesau sah die Automobilindustrie zunehmend als Spielball der Politik und will "das Thema Förderungen unpolitisch" behandelt sehen. Stefan Hutschinski ortete aktuell viele Mythen rund um E-Mobilität, der Handel wolle den Kunden vor allem Sicherheit geben.
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