Draußen, im Foyer des Volkswagen Group Forums in Berlin, stehen die Ahnen – wichtige Modelle von VW, Audi, Porsche und Lamborghini. Drinnen, im eher kühl gehaltenen Saal, präsentiert an diesem März-Vormittag Konzernvorstand Oliver Blume die Bilanz für 2023. Kernaussage: Man habe im Volkswagen-Konzern zwar „vielleicht ein Spiel gewonnen, aber noch lange nicht die ganze Meisterschaft“. Der Konzern lieferte im Vorjahr 9,24 Millionen Fahrzeuge aus, das ist ein Plus von 12 Prozent im Vergleich zu 2022. Der Umsatz stieg um 15 Prozent auf 322,3 Milliarden Euro, die operative Umsatzrendite wird mit 7 Prozent angegeben.

Man habe in einem anspruchsvollen Jahr mit den vielfältigen Marken des Konzerns ein sehr gutes Ergebnis abgeliefert, so Blume. Er spricht von einem soliden Auftragsbestand, von einem besseren Produktmix und von optimierten Preisen, die man erzielt habe. Heuer werde man „nicht ein höheres -Absatzvolumen um jeden Preis“ anstreben.

Blume nennt auch ganz klar die „Baustellen“ im Konzern, die man seit dem Vorjahr „ganz konsequent angehe“, viele Aufräumarbeiten seien auch bereits abgeschlossen: „Diese Ergebnisse geben uns Rückenwind.“

Ziel sei es, flexibel auf die veränderten Mobilitätsbedingungen zu reagieren. Über alle Marken werde man heuer 30 Modellneuheiten präsentieren, das sei die größte Produktoffensive in der Geschichte des Konzerns. Die Phase der Transformation werde aber noch 10–15 Jahre dauern. An der Elektromobilität werde man aber auf jeden Fall festhalten, so Blume: „Wir sind von der Technologie überzeugt und werden unsere Strategie nicht bei Gegenwind infrage stellen.“ Allerdings müsse die Ladeinfrastruktur weiter intensiv ausgebaut werden. Außerdem sollte die Politik diverse für die nahe Zukunft vorgeschriebene CO2-Vorgaben samt Strafzahlungen für die Hersteller überdenken, falls die Elektromobilität nicht so schnell anlaufe, wie es von der EU vorgegeben sei.

An E-Auto um 20.000 Euro wird gearbeitet
Bei den E-Autos soll die 800-Volt-Ladetechnologie stärker forciert werden; neben dem für 2025 geplanten ID.2 um rund 25.000 Euro arbeite man auch an einem ID.1 (Arbeitstitel), der nur etwa 20.000 Euro kosten soll. Über eine mögliche Kooperation mit anderen Herstellern, die zum Beispiel Renault-CEO Luca de Meo angesprochen hatte, will Volkswagen im Laufe des Jahres entscheiden.