Vor knapp 3 1/2 Jahren kam MG, dann war Maxus dran, und zum Jahreswechsel 2022/23 folgte mit BYD der nächste chinesische Hersteller: Die Wolfgang Denzel Auto AG hat ihr traditionelles Portfolio (Hyundai, Mitsubishi) durch neue – allesamt chinesische – Marken ergänzt. Doch was steht in Zukunft auf dem Programm? Hansjörg Mayr, Vorstandsmitglied von Denzel, hat die Antwort: „Wir beobachten die globale Entwicklung der Märkte und der Technologien sowie das Verhalten der Regierungen in der EU und in China sehr genau“, sagt er, schränkt aber gleich ein: „Wir wollen uns heuer voll und ganz auf die Etablierung der neuen Marken konzentrieren und planen für 2024 somit keine neuen Akquisitionen.“

Denn es sei wichtig, die richtigen Prioritäten zur richtigen Zeit zu setzen: „Jetzt müssen wir den neuen Marken die maximale Energie geben, damit wir schnell dort hinkommen, wo wir hinwollen.“ Ein Vorbild dafür sei zum Beispiel Mitsubishi, wo Denzel 1978 mit dem Import begonnen und ein -schnelles Wachstum erreicht habe: „Binnen 3 Jahren hatten wir einen Marktanteil von 3 Prozent“, sagt Mayr: „Das wünschen wir uns für alle unsere neuen Marken.“ Bei Hyundai ist laut Mayr der Durchbruch gelungen, nachdem das Werk in Nosovice entstanden ist. „Ein solcher Boost könnte uns durchaus auch zugutekommen, wenn wir bei BYD die ersten Fahrzeuge aus europäischer Produktion verkaufen -können. Das wird spätestens 2026 der Fall sein.“

Richtige Personen für die neuen Aufgaben
Dann könnten die Umsatzzahlen bei Denzel weiter in die Höhe gehen: „Wir haben 2023 erstmals mehr als eine Milliarde Euro Umsatz erreicht.“ Das Wachstum in den vergangenen Jahren sei „sehr rapide“ gewesen, auch wegen der Hinzunahme neuer Händlerbetriebe; hier nennt Mayr die Jürgen Auer & Co KG mit BMW in Krems sowie die Ford-Aktivitäten in Klagenfurt.

„Wir wollen uns auch nicht durch übertriebenes Wachstum selbst überfordern“, sagt Mayr. Wichtige Aufgabe sei es, die richtigen Führungskräfte und Teams für die neuen Aufgaben zu finden, was auch gut gelinge: „Wir sind von 100 Prozent Eroberung abhängig und können nicht wie etablierte europäische Hersteller von einer Kundenloyalität zwischen 50 und 60 Prozent ausgehen. Aber Kunden erobern können wir sehr gut, weil wir seit Jahrzehnten nichts anderes gewohnt sind. Diese DNA ist entscheidend und macht uns erfolgreich.“