Carmunication versteht sich als Leuchtturm für Daten im Fahrzeug und hat sich den beiden Kernanliegen "Research" und "Business Enabling" verschrieben. Beim jüngsten "Meet-up" des Vereins hatten sich in der italienischen Hauptstadt Rom rund 60 "IAM-Professionals" eingefunden. Themenschwerpunkte waren Künstliche Intelligenz (KI), das Software-Defined Vehicle (SDV) und Batterie-Management-Systeme (BMS). Obmann Walter Birner konnte in Rom aus Österreich unter anderem Evalus-Geschäftsführer Deniz Kartal begrüßen, der über die Reparaturfähigkeit von E-Autos referierte.
Für Damian Barnett von Luxoft ist KI kein neues Phänomen, wie er in Rom darstellte. Der aktuelle Fortschritt rund um Künstliche Intelligenz sei mehr als Evolution denn als Revolution zu betrachten, so Barnett. Er ist davon überzeugt, dass KI die Autoindustrie zwar stark beeinflussen, aber keine eigene Industrie schaffen wird.
Bei den Software-definierten Fahrzeugen dürfe man laut dem Experten nicht den Fehler machen, die Technologie mit der Entwicklung des tragbaren Telefons zum Smartphone zu vergleichen. Denn während beim Smartphone nicht mehr das Telefonieren alleine im Vordergrund stünde, werde es beim Automobil auch in 10 Jahren noch immer die Fortbewegung von A nach B sein.
Beim Carmunication Meet-up hätte sich auch gezeigt, dass rund um die Nachhaltigkeit von E-Autos noch nicht alle Fragen geklärt sind. Deniz Kartal verwies auf den Umstand, dass Reparaturen an der Hochvolt-Batterie (am Ende ihrer Lebensdauer) noch kein Thema sein würden. Bart Timmermans von AXA Novi ergänzte, dass auch die Hersteller wenig Interesse an der Reparaturfähigkeit ihrer Akkus hätten. Für Michael Bischoff von Eatron Technologies würden Reparaturen an HV-Batterien generell als teuer gelten. Man dürfe nicht nur die Reparatur, sondern auch die Wiederverwendbarkeit diskutieren. Wenn es einen Markt für ausgediente Traktionsbatterien gebe, würde dies auch Auswirkungen auf den Wert gebrauchter BEVs haben. Georges Mourad von Mahle Services sieht hingegen vielfältige Chancen: BEV-Reparaturzentren seien die Zukunft für den IAM, Werkstätten müssten mit genau diesen Zentren zusammenarbeiten.