Alle Fabrikate seien hinsichtlich ihrer Fahr- und Sicherheitseigenschaften, der Komfort- und Wirtschaftlichkeitsaspekte sowie unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit geprüft worden. „In über 50 Jahren der Reifentests hatten wir noch keinen Test mit so guten Ergebnissen: drei 'Gut', 12 'Befriedigend' und ein 'Genügend'. Aber selbst das Modell am Ende der Testtabelle ist je nach Anforderungsprofil durchaus kein schlechter Reifen", so ÖAMTC-Reifenexperte Steffan Kerbl.
Dass es trotz der guten Ergebnisse kein "Sehr gut" gebe, liege an der Methodik. "Damit ein Reifen in der Gesamtnote mit 'Sehr gut' bewertet wird, müsste er auch in allen Einzelkategorien 'sehr gut' abschneiden – das ist realistischerweise nicht zu erwarten. Gerade beim Reifentest besteht ein immerwährender Zielkonflikt: Gute Fahreigenschaften gehen in der Regel mit weicheren Gummimischungen einher und das wiederum sorgt umgekehrt für negative Auswirkungen auf Laufleistung und Reifenabrieb", sagt Kerbel. Umso respektabler habe der "Continental Premium Contact 7" abgeschnitten, der mit einer Gesamtnote von "2,0" die beste Bewertung im Test erreicht habe. Ebenfalls mit "Gut" lägen knapp dahinter der "Michelin Primacy 4+" und der "Kumho Ecsta HS52".
Eines der Testmodelle müsse zwangsläufig am unteren Ende der Testtabelle stehen: der "Vredestein Ultrac". "Dieser Reifen erhält aufgrund der prognostizierten Laufleistung von knapp unter 30.000 km nur ein 'Genügend'. Das sind rund 40.000 km weniger Laufleistung als beim 'Kumho Ecsta HS52' oder beim 'Goodyear Efficient Grip Performance 2', den Besten in diesem Kriterium. Dennoch kann der Vredestein z. B. für Wenigfahrer eine Option sein. In der Kategorie Fahrsicherheit schneidet dieser Reifen nämlich durchaus gut ab", erläutert Kerbl. Umgekehrt seien für Vielfahrer neben dem Kumho und dem Goodyear auch noch der Michelin und der Continental mit je 60.000 km prognostizierter Laufleistung interessant. Auch der "Semperit Speed-Life 3" biete noch eine sehr gute Laufleistung.
Das breite Mittelfeld im Test besteht aus 12 Sommerreifen, die mit "Befriedigend" abgeschnitten haben. "Je nach persönlichen Anforderungen kann man hier preisgünstige Reifen erhalten, die gute Leistungen in bestimmten Kategorien bieten. Wenn ein Reifen dagegen alles möglichst gut können muss, sollte man zu einem teureren Premiumhersteller greifen", sagt Kerbl.
Üblicherweise testet der ÖAMTC bei einem Reifentest zwei unterschiedliche Dimensionen – bei diesem Sommerreifentest nur eine (215/55 R17). Hintergrund sei, dass der Club stattdessen Ende Juni einen Test mit Ganzjahresreifen veröffentlichen werde, ebenfalls in nur einer Dimension (205/55 R16).
Die Testergebnisse finden Interessierte im unten angefügten PDF.