Momentan verfügt Carmunication über rund 30 Mitglieder und setzt konsequent auf die beiden Fokusbereiche „Research“ und „Business-Enabling“. Erstgenannter verfolgt die Zielsetzung, dass nicht alle Mitglieder die gleichen oder ähnliche -Materien untersuchen müssen, sondern vom Know-how -jener profitieren, die sich im alltäglichen Geschäft damit befassen. Ein aktuelles Thema ist eine genaue Untersuchung zu acht Datenlieferanten, ihren Schwerpunkten und welche Angebote diese in welcher Form und welchen Ausprägungen dem Markt zur Verfügung stellen können. Der Input wird in weiterer Folge von den Carmunication-Mitgliedern kritisch geprüft und die Ergebnisse dann allen Mitgliedern zur Verfügung gestellt. Im Rahmen des „Business-Enabling“ wird im Wesentlichen versucht, Geschäftsmodelle für die Carmunication-Mitglieder zu entwickeln.
Daten von OEMs „zu wenig und zu teuer“
Dass es rund um die Verfügbarkeit von im Fahrzeug generierten Daten – trotz des Vorliegens entsprechender rechtlicher Voraussetzungen – nicht zum Besten bestellt ist, stößt beim Carmunication--Obmann auf Unverständnis. Aktuell hätten (freie) Marktteilnehmer die Möglichkeit, Fahrzeugdaten über einen Dongle (OBD-Schnittstelle) auszulesen oder diese direkt beim Hersteller zu beziehen. „Alles, was direkt von den OEMs kommt, ist viel zu wenig und viel zu teuer“, kritisiert Walter Birner. Freie Anbieter bräuchten vorrangig Aktualität – also Daten in Echtzeit – und ein entsprechendes Preis-gefüge, um dem Markt attraktive Produkte bieten zu können.
GV thematisiert Software im Fahrzeug
Carmunication wird sich bei der nächsten Generalversammlung (11./12. März 2024, Rom) mit zwei Hauptthemen befassen. Einerseits mit Software--Defined-Vehicles und den damit verbundenen -Möglichkeiten, dass lediglich eine Software in einem Fahrzeug verwendet wird und diese alle relevanten Komponenten steuert. Ein Beispiel für einen Autobauer, der dies bereits erfolgreich umsetzt, ist Tesla. Alle anderen, vorrangig europäische Hersteller, würden mit vielen Programmen im Fahrzeug operieren, die alle aufeinander abgestimmt werden müssten und damit die Komplexität erhöhten, erklärt Birner. In Rom soll ebenso dargelegt werden, wie sich die Verwendung von lediglich einer Software auf die Interaktion mit dem Fahrzeug auswirkt, was künstliche Intelligenz damit zu tun und welche -Konsequenzen das für den Reparaturmarkt hat.
Fokus auf Batterie-Management-System
Das zweite große Thema ist der Umgang mit Daten aus der Traktionsbatterie in E-Fahrzeugen, konkret mit dem Batterie-Management-System (BMS). Neben dem Batteriezustand steht vor allem die Reparatur von HV-Batterien und den dafür notwendigen Daten und Werten im Vordergrund. Es wird einen Live-Meinungsaustausch mit erfahrenen Softwareentwicklern zu BMS geben, um Perspektiven für den freien Reparaturmarkt zu analysieren.