Laut einer Studie von PwC Autofacts und Strategy& ist Österreich der fünftgrößte Wachstumsmarkt für E-Fahrzeuge unter allen europäischen Märkten. Im „Electric Vehicle Sales Review“ von PwC geht für Österreich im Jahr 2023 einen klaren Zuwachs von 39% bei den BEV-Neuzulassungen hervor und liegt damit über dem EU-Schnitt. Das größte Wachstum gab es in Spanien (66%) und den Niederlanden (59%).
„Wir beobachten derzeit, dass E-Fahrzeuge endgültig am Massenmarkt angekommen sind. Das beeindruckende BEV-Wachstum in Österreich zeigt, wie wichtig die staatliche E-Mobilitätsoffensive hier ist“, erklärt Johannes Schneider, Partner bei PwC Strategy&.
Förderung wichtiger Anreiz für E-Auto-Kauf
Wie PwD in seinem „Electric Vehicle Sales Review“ herausfand, ist gerade die Förderung von E-Fahrzeugen ein ausschlaggebender Punkt für die Menschen, ein E-Fahrzeug zu kaufen. Während die E-Mobilitätsförderung in Deutschland für 2024 gestrichen wurde und dort auch der Markt um 11% eingebrochen ist, sieht Johannes Schneider von PwC für Österreich hier eine Sonderposition.
Allerdings wird sich der E-Auto-Markt wohl 2024 in einer Preisschlacht wiederfinden, so Schneider: „Weil andere Regierungen – wie beispielsweise Deutschland – ihre Subventionen aufgrund von Sparmaßnahmen streichen, müssen europäische Hersteller 2024 mit einem noch stärkeren Preisdruck rechnen. Sie müssen sich auf wettbewerbsfähigere Modelle im Bereich zwischen 20.000 und 30.000 Euro konzentrieren, da chinesische Hersteller mit innovativen und günstigen Modellen zunehmend nach Europa drängen. Eine Preisschlacht ist die Folge.“
Gebrauchtwagenmarkt für BEVs gewinnt an Relevanz
Für potenzielle Käufer eines E-Fahrzeugs lohnt sich mittlerweile auch der Blick auf den Gebrauchtmarkt, wie die PwC-Studie „Electric Vehicle Sales Review“ zeigt. Ein Blick nach Deutschland zeigt: Dort werden zurzeit BEVs drei Jahre nach Erstkauf im Schnitt um 10% günstiger angeboten als vergleichbare Modelle mit Verbrennungsmotor.
Da allein in Österreich inzwischen rund 155.500 BEVs (Stand: Dezember 2023) im Verkehr sind, steigt auch das Angebot gebrauchter BEVs. Diese werden für Kunden auch zunehmend interessanter: Laut eReadiness-Studie 2023 von Strategy& können sich weltweit 60% von ihnen vorstellen, ein gebrauchtes E-Auto zu kaufen. In Europa sind es sogar 71%. „Gebrauchte BEVs sind angesichts der bisweilen langen Lieferzeiten viel schneller verfügbar als Verbrenner. Für das Sorgenkind Batterie, das viele vom Kauf eines gebrauchten BEV abhält, geben inzwischen fast alle Hersteller eine achtjährige Garantie“, sagt Günther Reiter, Automotive Leader bei PwC Österreich.