A&W: Mitsubishi hat etwas geschafft, was noch keinem anderen Hersteller zuvor im Händlerradar gelungen ist, nämlich den Gesamtsieg vom Vorjahr zu wiederholen – allerdings erstmals ex aequo mit einer anderen Marke, nämlich Seat/Cupra. Überrascht über diesen Erfolg?
René Wagner: Wir haben in den 12 Monaten nach dem ersten Sieg ganz bewusst so weitergearbeitet wie zuvor: Die Händler sehen, dass wir nicht nur reden, sondern auch handeln. Dass wir nicht nur leere Versprechungen machen, sondern diese auch halten. Wir setzen verstärkt auf Regionalität und auf langfristige, aufrichtige Beziehungen mit unseren Händler-Partnern. Zudem setzen wir zu 100 Prozent auf leistbare Mobilität. Damit treffen wir genau den Puls der Zeit. Das macht sich bezahlt, denn der Händlerradar zeigt: Beziehung macht den Unterschied. Jetzt wollen wir den Hattrick starten, das wäre der Plan.
Seit 2022 ist die Zufriedenheit der Mitsubishi-Händler weiter gestiegen. Was hat sich seither geändert?
Wagner: Um es ganz klar zu sagen: Geändert hat sich, dass sich an der Zusammenarbeit nichts geändert hat. Wir bleiben authentisch und fair. Der Neustart von Mitsubishi hat damals neue Teammitglieder mit sich gebracht – und diese arbeiten perfekt mit den langdienenden Kollegen im Innen- und Außendienst zusammen. Unter unseren Mitarbeitern gibt es keine Fluktuation, die Ansprechpartner für die Händler sind die gleichen wie vor einem Jahr. Und je länger wir als neues Team unsere Händler kennen lernen, desto offener wird die Kommunikation miteinander. Wir lernen von Monat zu Monat.
Wie oft besuchen Sie die Händler?
Wagner: Ich besuche so gut wie jeden Haupthändler 2–3 Mal persönlich am jeweiligen Standort, dazu kommen Händlertagungen, Händlerreisen und weitere Treffen. Telefonisch bin ich natürlich immer für jeden Händler erreichbar. Erst vor kurzem habe ich zum Beispiel einige konstruktive Vieraugengespräche mit einigen Händlern geführt und ganz konkret nach dem derzeitigen Aktionsprogramm samt Verbesserungsvorschlägen gefragt. Noch am selben Tag haben wir die Vorschläge durchgerechnet und die Umsetzbarkeit geprüft. Auch im November und Dezember bin ich gemeinsam mit dem Team wieder bei allen Händlern und frage, was in diesem Jahr gut gelaufen ist, aber auch, was schlecht gelaufen ist. Das Schwierigste ist ja, ständig auf diesem Level zu bleiben. Das ist wie in einer Beziehung. Und das ist unser Dienstleistungsanspruch: Man muss gemeinsam an einem Strang ziehen. Ein gutes Beispiel sind Fußballmannschaften: Da funktioniert es oft auch nicht, wenn man die teuersten Spieler kauft, aber nicht alle gemeinsam spielen. Wir sind die Mitsubishi-Familie, und wir schaffen mit 3 Produkten mehr Neuzulassungen als andere Hersteller mit einer größeren Modellpalette, weil wir alle an dasselbe glauben.
Platz 1 erreicht Mitsubishi bei der Weiterempfehlungsbereitschaft der Partner für den Händlervertrag: Was macht den Vertrag so interessant?
Wagner: Unser Vertrag wird von uns als Mustervertrag an neue Händler geschickt. Das ist die Grundlage, aber der Händler kann auch Änderungswünsche vorbringen. Die werden von uns geprüft – und wenn sie umsetzbar sind, werden sie umgesetzt. Wir wollen ja als Partner starten. Das heißt, der Händler unterschreibt jenen Vertrag, mit dem er auch zufrieden ist.
Wenn man sich die Befragung ansieht, dann fällt auf, dass Mitsubishi 6 der 7 Beziehungskriterien gewonnen hat, und zwar nicht nur in der Gruppe der „Kleinen Marken“, sondern unter allen 27 Herstellern. Warum ist der persönliche Kontakt derart gut, dass die Händler von einer Kooperation auf Augenhöhe sprechen?
Wagner: Dieses Ergebnis ist einfach eine große Freude, denn unsere Händler sind uns das Wichtigste. Wobei: Eigentlich verwehre ich mich gegen den Ausdruck „unsere Händler“, vielmehr sehe ich sie als „unsere Kunden“: Das ist unser Anspruch, als Dienstleister zu agieren und anscheinend wird das honoriert. Diese Befragung ist anonym und spiegelt daher wider, wie unsere Kunden uns und unsere tägliche Arbeit und Zusammenarbeit wirklich sehen. Am liebsten würde ich 2024 alle 7 Kriterien gewinnen.
Es gibt also keine „Tickets“, über die sich andere Markenwerkstätten beklagen?
Wagner: Einer unserer neuen Händler, mit dem wir heuer gestartet haben, hat uns bei der Einschulung gefragt, wie er bei Problemen ein solches „Ticket“ erstellen kann. Da hat der technische Außendienst aufgezeigt und gesagt: „Ich bin das Ticket.“ Denn wenn ein Händler bei einem Fahrzeug nicht weiterkommt, zieht unser technischer Außendienst manchmal auch den Blaumann an und repariert direkt vor Ort gemeinsam mit den Technikern des Händlers.