Erinnern wir uns an die Ski-WM in Vail im Jahr 1999: Hermann Maier und Lasse Kjus holten im Super-G ex aequo die Goldmedaille, für Hans Knauß blieb – eine Hundertstelsekunde dahinter – nur Bronze. Die Erinnerung an diese knappe Entscheidung wurde wach, als uns die ersten Ergebnisse von puls Marktforschung erreichten. Da belegen heuer doch tatsächlich zwei Marken ex aequo den 1. Platz und sind mit einem Wert von 7,95 sogar ganz nah am „grünen Bereich“ dran. Seat/Cupra ist der einer dieser beiden Importeure, Mitsubishi der zweite. Marken, denen das Gefühl des Siegens durchaus vertraut ist. Die zweite Nachricht, die ebenfalls erstaunt: Mit Hyundai und Mazda sind auch die unmittelbaren Nachfolger exakt gleich (mit der Bewertung von 7,51) unterwegs. Das ergibt, wie es im Sport üblich ist, den geteilten 3. Rang.

Soweit die wichtigsten Neuheiten, doch begeben wir uns noch einmal zurück an den Start: Die diesjährige Ausgabe des Händlerradars ist die sechste in Folge. Rechnet man auch die beiden Erhebungen des Markenmonitors von 2016 und 2017 dazu, kommen wir nun auf 8 Zufriedenheits-Auswertungen. Die Methode wurde nicht verändert, weil sie a) erfolgreich und b) anerkannt ist – und weil c) damit auch die Vergleichbarkeit der Ergebnisse gewährleistet ist.

Das bedeutet: Die einzelnen Hersteller sind nach Marktanteil der vergangenen 3 Jahre in unterschiedliche Kategorien eingeteilt, wobei die Premiummarken separat gewertet werden. Hier gäbe es sonst nie einen Sieger, weil die Händler und Werkstätten von Audi, BMW, Mercedes & Co. traditionell kritischer mit ihren Importeuren umgehen (oder, um es anders zu sagen, stets im Schnitt unzufriedener sind).

Zwei neue Marken sind mit dabei
Einzige Änderungen im Vergleich zum Vorjahr: Toyota wurde aufgrund der Verkaufserfolge der vergangenen 2 Jahre wieder bei den Mittelgroßen Marken gewertet. Dafür stiegen bei den Kleinen Marken mit MG und Mini zwei Neulinge ein, die durchaus für überraschende Noten sorgen. Alle Details dazu finden Sie auf den folgenden Seiten.

Wer belegt heuer den letzten Platz?
Unter den 6 Großen Marken ist heuer wieder Seat/Cupra erfolgreich, bei den Mittelgroßen Marken siegt mit Mazda ebenfalls ein alter Bekannter. Und dass Mitsubishi neben dem Gesamtsieg auch Gold bei den Kleinen Marken  erreicht, ist logisch. Audi als Gewinner der Premiummarken hatten wir ebenfalls schon im Vorjahr oben am Stockerl.
Doch was ist mit den Verlierern, werden Sie jetzt vielleicht fragen. Eines vorweg: Wir haben einen neuen Letzten, denn Opel (2021 und 2022 ganz hinten klassiert) startete heuer eine ziemliche Aufholjagd. Nicht so sehr bei den Platzierungen (da ist man  heuer auf Rang 26 von 27 Herstellern), doch die Bewertung stieg von 4,39 auf 5,03). Das reichte, um Citroën (4,96) die rote Laterne umzuhängen. Von den Stellantis-Marken wurde auch Peugeot klar besser bewertet als 2022 (von 4,84 auf 5,68). Das zeigt, dass das neue Importeursteam auf gutem Weg zu sein scheint.

Was ist sonst noch erwähnenswert, ehe Sie sich den  Detailergebnissen aller 27 Hersteller und den Interviews widmen? Vielleicht, dass der „Aufsteiger des Jahres“ 2022, nämlich Jaguar/Land Rover, heuer einen ziemlichen Absturz (von 6,56 auf 5,11) erlebt hat. Und auch, dass Honda, der „Benchmark-Champion“ des Vorjahres mit 11 Bestnoten, heuer nur noch eine einzige Bestbewertung erzielt.

Viele Antworten auf viele Fragen
In einem Punkt „erwischt“ hat es heuer auch einen weiteren Sieger des Vorjahres, nämlich Mazda: 2022 war der japanische Importeur noch als „Lieferkrisen-Champion“ geehrt worden, heuer belegt man in der Sonderauswertung den letzten Platz. Diesmal ging es darum, welcher Hersteller seine Händler und Werkstätten auf dem Weg zur  Elektromobilität am besten unterstützt:  „Elektro-Champion“ ist Hyundai, gefolgt von MG sowie Seat/Cupra.

Wie sich der Intrabrand-Wettbewerb entwickelt hat, welche Erwartungen die Vertragspartner im Verkauf von Neu- und Gebrauchtwagen haben und wie es bei der Umsatzrendite aussieht, lesen Sie auf den folgenden Seiten. Ebenso wurde ausgewertet, wie stark die Durchdringung der Branche mit dem Agenturvertrag mittlerweile ist. Sie werden staunen! Das gilt auch für die Frage, wie manche Händler ihren Importeur in Sachen Händlervertrag abstrafen. Unglaublich, hätte man es nicht schwarz auf weiß.

Die detaillierten Ergebnisse des HÄNDLER-RADAR 2023 finden A&W-Pro-Abonnenten hier zum Download: