Schon zu Beginn ging es ums Handeln, um das Aufkaufen, wofür man das Fahrzeug und den Zustand gut kennen musste, um den Restwert zu ermitteln. Das sind Prozesse, die nach wie vor für uns das Kerngeschäft darstellen“, sagt Helmut Eifert, Geschäftsführer Ausland bei DAT. Das digitale Zeitalter bietet natürlich ganz neue Anforderungen, „und viele sehen nur Windmühlen. Für uns ist die Digitalisierung aber eine klassische Chance.“

Leitprozess
Mittlerweile umfasst die Datenbank an die 43.600 Fahrzeugmodelle, 60.000 Baugruppen, 79 Millionen Ersatzteile und 3 Millionen Aktualisierungen pro Monat. Denn es geht nicht mehr nur darum, den aktuellen Restwert zu ermitteln. Eifert: „Es geht auch um Reparaturinformationen des Herstellers, um Versicherungssysteme, und natürlich um Verbrauchsdaten und Transaktionen.“ Alles sachdienliche Hinweise für Reparaturkalkulationen und Verkaufshandelspreise, „und wir sind dabei, diese Technologie zur Verfügung zu stellen“. So geht es vor allem um die Digitalisierung des Tagesgeschäfts, der Fahrzeugannahme und -bewertung.
„Der Treiber für diese Technologie ist sicher der Fachkräftemangel und der Gebrauchtwagenmarkt, der um 50 Prozent wachsen wird. Technologiesprünge bei der KI erlauben es, schnellere und verlässlichere Systeme bauen zu können.“ Zwar sehen sich nach einer Umfrage 60 Prozent der Teilnehmer in der Lage, eine Fahrzeugzustandsdokumentation mit dem Smartphone so gut zu machen wie ein Sachverständiger. Doch nur 20 Prozent machen davon in der Praxis auch Gebrauch, „was schade ist. Es zeigt aber auch die Chancen, wenn man solche Geschäftsprozesse digitalisiert und dadurch Einsparungen erzielen kann.“
Der Vorgang ist simpel: Die KI führt durch den Prozess, etwa wie man den Wagen zu fotografieren hat. Es gibt Empfehlungen der Positionierung und Augmented Reality leitet einen so hin, dass die Perspektiven sitzen. Und zum Schluss entsteht dann vollautomatisch die Kalkulation und das Angebot ergeht direkt an den Verkäufer. Eifert: „Die gleichen Prozesse gibt es auch beim Service. Ein großer Fahrzeugvermieter zum Beispiel wickelt den gesamten Prozess des Abholens und Abgebens übers Smartphone ab. Es ist auch im Schadensfall kein Mitarbeiter vom Betreiber mehr vor Ort in der Werkstatt. Es werden jeweils Fotos gemacht und die KI rechnet dann die Unterschiede heraus. Eine Nummer größer fungiert ein DAT-Kunde an einem Flughafen. Da werden die Mietfahrzeuge per Scanner erfasst. Der Kunde hat 750 Rücknahmen am Tag, das muss natürlich besser funktionieren als mit dem Smartphone. Der Scanner ermittelt den Zustand, die KI macht die Kalkulation der Schäden und in 15 Sekunden ist der erste -Kostenvoranschlag schon fertig.“ •