Suzuki hat vor einigen Wochen die neue Strategie vorgestellt, in der Europa weiterhin eine wichtige Rolle spielen wird.
Roland Pfeiffenberger, MBA: Das ist sehr wichtig für uns, weil darin auch sehr viel über die Nachhaltigkeit der Antriebstechnologien in Europa gesprochen wurde.
Was macht Suzuki im Bereich der Nachhaltigkeit?
Sehr viel! Unter anderem haben wir Photovoltaikanlagen in den Werken installiert und die Lackieranlagen umgestellt. In Japan ist man sehr bedacht, dass hier die richtigen Dinge passieren. Und wir haben ein Patent, mit dem Kleinstplastikteile mit unseren Bootsmotoren aus den Meeren gefiltert werden.
Und in Österreich?
Wir möchten ein nachhaltiges Geschäft mit den Händlern führen: Unsere Marke soll auch in 20 oder 30 Jahren noch präsent sein.
Sie haben die Händler bereits angesprochen: Wird sich an Ihrer Zusammenarbeit etwas ändern, etwa ein Agentursystem?
Wir wollen weiter mit selbstständigen Partnern arbeiten. Natürlich wird es Veränderungen geben, das wird die Zeit mit sich bringen. Aber es wird kein Agentursystem geben.
Welche Veränderungen meinen Sie?
Zum Beispiel die Frage, wo man was digitalisieren kann. Aber jedes Modell wird es weiterhin beim Händler geben, und auch unsere Außendienstmitarbeiter bleiben. 3 im Aftersales und 3 im Sales.
Nachhaltig ist auch, wenn Kunden möglichst lange in die Werkstätte kommen.
Ja, deshalb bieten wir sowohl im Auto- als auch im Zweiradbereich eine Anschlussgarantie und eine Mobilitätsgarantie. So ist man als Suzuki-Fahrer während der gesamten Nutzungsdauer gut aufgehoben.
Wird es bei Suzuki Finance, das es seit einigen Monaten gibt, Änderungen geben?
Wir haben das Modell für die Händler geschaffen, um ihnen bei der Händlerrahmenfinanzierung und bei der Endkundenfinanzierung Möglichkeiten zu bieten. 2024 wird Suzuki Finance auf den Zweiradbereich ausgedehnt.
Suzuki ist seit Jahren ein Partner der Bundesforste: Auch ein Zeichen der Nachhaltigkeit!
Diese Kooperation gibt es schon seit 2020. Für jedes Auto, das in Österreich gekauft wird, wird ein Baum gepflanzt. So sind in den vergangenen Jahren schon rund 21.000 Bäume entstanden.
Vor allem werden die Bäume in Österreich gepflanzt und nicht irgendwo in anderen Erdteilen, wie dies bei anderen Unternehmen passiert.
Ich bin mindestens einmal im Jahr dort, und zwar im Waldviertel im Bereich Droß. Dort will man weg von der Monokultur, und es ist schon ein schöner Mischwald entstanden, der auch den neuen Anforderungen durch die Veränderungen im Klima gewachsen ist.
Wie hält es Suzuki mit den Lehrlingen, die den Betrieben ja ein nachhaltiges Wirtschaften ermöglichen?
Wir bilden in der Zentrale in Salzburg keine Lehrlinge aus, unterstützen aber die Plattform „Zukunft Lehre“ bei der Ausbildung von Lehrlingen in den Werkstätten und im Verkauf.
Was hören Sie aus den Händlerbetrieben: Ist es weiterhin schwierig, genügend gute Lehrlinge zu finden?
Es wird wieder besser, es gibt Bewegung am Arbeitsmarkt. Auch wir bei Suzuki Austria bekommen derzeit viele qualitativ gute Bewerbungen. Das war in den vergangenen 3 Jahren nicht immer so. Zuletzt kamen für eine Stelle im Motorradbereich 18 Bewerbungen, von denen wir 5 sofort nehmen könnten.
Kommen wir noch einmal zu den Händlern: Diese müssen sich keine Sorgen um ihre Zukunft machen, oder?
Wir setzen weiterhin auf den Handel, aber wir müssen auf die neuen Marktgegebenheiten eingehen. Daher wird es im nächsten Jahr die eine oder andere Veränderung im Netz geben, entweder vonseiten des Handels oder von uns. Aber wir werden der wichtigste Ansprechpartner für die Partner sein. Dieses Konzept hat Suzuki seit den 1980er-Jahren stark gemacht. Die menschliche Beziehung ist uns sehr wichtig.