Der Heimatbesuch des gebürtigen Grazers Gerald Killmann war dem Wiener Motorensymposium (Bericht S. 51) geschuldet, am Vorabend des Kongresses gewährte der Vice President von Toyota Motor Europe – verantwortlich ist er für Einkauf, Brennstoffzelle sowie Forschung und Entwicklung – Journalisten einen Einblick in die Vielfalt der Dekarbonisierungsstrategien des japanischen Herstellers. Wobei Killmann klar bekennt, dass er TME als „europäischen Hersteller“ sieht, der die meisten für den Kontinent hergestellten Fahrzeuge großteils auch in Europa fertigt.

Klimaneutral und leistbar
Das ehrgeizige Ziel des europäischen Unternehmens, schon ab 2040 CO2-neutral dazustehen, wird mit nicht minder ehrgeizigen Meilensteinen angepeilt: Schon 2025 sollen im europäischen Raum 90 Prozent der Fahrzeuge elektrifiziert sein.
Dabei wird Toyota alle technischen Möglichkeiten ausschöpfen und sieht gemäß der Regionalisierungsstrategie auch keinen Grund, irgendeine Technologie auszuschließen, wie Killmann -bekräftigt. Über allem stehe, dass die Technologie für den Kunden erschwinglich sein und die Mobilität für alle erhalten bleiben müsse. Alles andere sei nicht demokratisch.
Die Entwicklung des Hybridantriebs wird weiter vorangetrieben, der nächste Prius kommt, wie bereits berichtet, ausschließlich als Plug-in-Hybrid in die europäischen Märkte. Die nächste Generation des Crossover C-HR wird dann ebenfalls mit Stecker angeboten werden.

Alles selbst können und tun
Bei der Entwicklung von neuen batterieelektrischen Modellen nutzt man bestehende Synergien zwischen dem BEV- und dem Hybridsegment und scheut auch nicht davor zurück, in Kooperation mit anderen Herstellern zu gehen. Killmann betont allerdings, dass man natürlich in allen Bereichen des E--Antriebsstrangs selbst tätig sei.
In Sachen Brennstoffzelle wird in Japan nun auch die Top-Limousine Crown mit Wasserstoffantrieb angeboten. „Es zeigt sich mehr und mehr, dass der FCEV für bestimmte Anwendungen durchaus sinnvoll ist“, so Killmann. Selbst in Sachen E-Fuels forscht Toyota in seinen japanischen Laboren. In den Rennsport-serien WEC und WRC setzt der Hersteller ausschließlich CO2-neutrale Kraftstoffe aus Biomasse ein. Und nicht zuletzt verwies Killmann auf Erreichtes in -puncto CO2-Neutralität bei Firmennieder-lassungen und in der Produktion selbst.