Ein operatives Ergebnis von 22,5 Milliarden Euro (+13 Prozent), eine um 61 Prozent gestiegene Nettoliquidität, hohe Dividenden für die Aktionäre: Diese Bilanz zog Oliver Blume, seit September 2022 oberster Konzernlenker, über das abgelaufene Jahr. Aufgrund der Probleme bei der Zulieferung wurden 8,3 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert, um 7 Prozent weniger als 2021.
Soweit die nackten Zahlen: Blume sieht den Konzern gut für die Zukunft gerüstet. Nachdem er bei Amtsantritt im September mit der Bestandsaufnahme der wichtigsten Prioritäten begonnen habe, gehe es nun darum, „den Konzern wetterfest zu machen“ und „in neuem Glanz erstrahlen“ zu lassen. Trotz der kurzen Zeit sei es in den vergangenen Monaten gelungen, sehr viele wichtige Entscheidungen zu treffen. „Wir haben eine gute Basis und die richtigen Weichen gestellt.“
Für heuer rechnet Blume mit einem Anstieg auf 9,5 Millionen ausgelieferte Fahrzeuge (über alle Marken weltweit). Die Umsatzrendite soll zwischen 7,5 und 8,5 Prozent liegen. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass ein sehr erfolgreiches Jahr vor uns liegt.“
Von den 180 Milliarden Euro, die bis 2027 investiert werden, sollen rund zwei Drittel in die Digitalisierung und Elektrifizierung fließen, das restliche Drittel in die Verbrennungsmotoren. „Wir brauchen diese Doppelbelastung, um die Verbrenner wettbewerbsfähig zu halten.“ Was das Thema E-Fuels betrifft, sagte Blume: „Das ist eine sehr emotional geführte Debatte: Synthetische Kraftstoffe stehen nicht im Widerspruch zum Hochfahren der Elektromobilität.“ Aber weltweit seien rund 1,3 Milliarden Autos mit Verbrennungsmotoren unterwegs – und in Südamerika, Afrika oder Indien werde es noch viel länger dauern, bis sich E-Autos durchsetzen als in Europa. „Hier sind E-Fuels eine Möglichkeit, den CO2-Ausstoß sehr rasch zu reduzieren. Da hilft jedes Prozent. Und wenn diese Kraftstoffe in Ländern hergestellt werden, in denen nachhaltige Energie unbegrenzt zur Verfügung steht, dann ist auch das Argument der höheren Kosten hinfällig.“