Bereits vor einem Jahr hatte Goodyear einen Pneu vorgestellt, der zu 70 Prozent aus nachhaltigem Material besteht. Der nun präsentierte Konzeptreifen stellt eine nochmalige Verbesserung dar und enthält 17 nachhaltige Inhaltsstoffe in 12 verschiedenen Komponenten. Dazu zählt beispielsweise Ruß, der die Lebensdauer von Reifen verlängert, aber traditionell aus der Verbrennung von verschiedenen Arten von Erdölprodukten gewonnen wird. Der neue Goodyear-Reifen verwendet hingegen vier verschiedene Arten von Ruß, die aus Methan, Kohlendioxid, pflanzlichem Öl und Altreifenpyrolyseölrohstoffen herstellt werden. Zudem trägt Sojaöl dazu bei, die Gummimischung des Reifens bei wechselnden Temperaturen flexibel zu halten. Außerdem wird eine hochwertige Kieselsäure verwendet, die aus Reishülsenabfällen (RHA-Kieselsäure) hergestellt wird. Polyester stammt aus recycelten Ein- und Mehrweg-Flaschen aus Kunststoffen, statt herkömmlicher Harze auf Erdölbasis werden natürliche Kiefernharze eingesetzt. Zudem greift Goodyear für die Struktur des Reifens (Drähte und Stahlseile) auf Stahl mit einem hohen Recyclinganteil zurück.
Damit sind aber die ökologischen Ziele noch nicht erreicht: „Wir machen weitere Fortschritte in Richtung unseres Ziels, bis 2030 den ersten Reifen aus 100 Prozent nachhaltigem Material in der Branche einzuführen“, betont Chris Helsel, Senior Vice President, Global Operations und Chief Technology Officer. Noch in diesem Jahr will Goodyear mit der Produktion eines Reifens mit einem bis zu 70 Prozent nachhaltigen Materialanteil starten.