In den vergangenen Jahren waren es fast immer neue Rekorde, die bei der alljährlichen Pressekonferenz der Porsche Holding Salzburg vermeldet wurden. Am 16. Dezember musste jedoch auch Dr. Hans Peter Schützinger, Sprecher der Geschäftsführung, Rückgänge einräumen. Die Hochrechnung von Mitte Dezember sah vor, dass das in 29 Ländern tätige Unternehmen bis Jahresende weltweit 652.764 Stück absetzt, das sind um 3,7 Prozent weniger als 2021. Davon entfielen 346.573 Einheiten auf den Groß- und 306.191 auf den Einzelhandel. Wegen des Mangels an Gebrauchtwagen sank in diesem Bereich die Zahl von 213.137 (2021) auf 186.782.
Sorgen um das Jahr 2023 macht sich Schützinger kaum, denn in den Auftragsbüchern stehen allein in Österreich rund 70.000 Fahrzeuge. Diese will das Unternehmen so gut wie möglich im 1. Halbjahr 2023 abbauen; lediglich bei einigen Modellen (wie etwa dem Audi Q4 e-tron) wird die Auslieferung wohl erst im Laufe des Jahres 2024 möglich sein.
Immer weniger Bewerber melden sich
Schützinger glaubt, dass die Zahl der Neuzulassungen 2023 in Österreich wieder auf rund 250.000 steigen könnte. Das wäre aber noch immer deutlich weniger als in den Jahren vor Corona. Schon im Jänner 2023 will das Unternehmen mit Aktionen für die VW-Konzernmarken beginnen und die Weichen für 2024 stellen, also die Auftragsbücher füllen.
Schützinger gab bei der Pressekonferenz auch -einen interessanten Einblick in die Personalsituation: Dem Unternehmen fehlen derzeit an ihren Standorten in Österreich rund 200 Kfz-Techniker. Die Zahl der Bewerber habe sich in den vergangenen Jahren dramatisch verringert: Hatten sich 2015 noch 4.755 Kfz-Techniker beworben, so seien es 2022 nur 980 gewesen. Insgesamt habe es 2015 für 610 ausgeschriebene Jobs (also nicht nur in der Kfz-Technik) noch 8.151 Bewerber gegeben, 2022 habe man für 940 Jobs nur 2.337 Bewerbungen erhalten. Das Unternehmen stellt jährlich mehr als 200 Lehrlinge ein, unter ihnen auch viele Mädchen.