Ursprünglich waren bis zu 1.500 Teilnehmer erwartet worden, die aktuell wieder zunehmende Anzahl an Corona-Neuinfektionen und der Umstand, dass vor allem der Samstag nicht so stark frequentiert war, hätten sich auf die Besucherzahl ausgewirkt, sagt Ing. Werner Roher, Direktor Messe Wieselburg. In Summe sprechen die Veranstalter von 700 Fachbesuchern an beiden Tagen. „Ich bin zufrieden, auch mit den Rückmeldungen der Aussteller“, so Roher.

Die einzelnen Vorträge und Podiumsdiskussionen waren mit bis zu 200 Interessierten gut frequentiert. Im Vortrag „Das 1 x 1 der Schadensabwicklung“ strich Mst. Franz Ofer, Leiter KC Lack- und Karosserie innerhalb der Bundesinnung Fahrzeugtechnik, die Bedeutung des Lack- und Karosseriebeirats in Österreich hervor. Mindestens zwei Mal jährlich würden „unverbindliche Leitlinien zur optimierten Abwicklung von Fahrzeugschäden“ von der Bundesinnung verhandelt und aktualisiert. „Diese zu kennen und zu verstehen ist das A und O der Kalkulation“, so Ofer.

Dem Thema „selber kalkulieren“ widmete sich Arthur Clark, Gründer von Clark’s Karosserie-Dienst und BIM von 2008 bis 2013, der kurzfristig für Ludwig Gwercher, gerichtlich beeideter und zertifizierter Sachverständiger aus Tirol, einsprang. Selbst zu kalkulieren sei für Betriebe unumgänglich, so Clark. Gerade in Zeiten der stark steigenden Energiepreise müsse man sich mit den Zahlen beschäftigen: „Es gibt sicher kein Patentrezept. Jeder muss darüber nachdenken, wo die eigenen Stärken und wo die Schwächen liegen.“ Es werde Gewinner und Verlierer der aktuellen Situation geben. Es liege jetzt an jedem einzelnen, ob man am Ende zu den Gewinnern gehöre.

In der abschließenden Podiumsdiskussion mit Arthur Clark sowie Franz Ofer und Reinhard Seehofer, Leiter Schadensversicherung – den beiden Sprechern der beiden Verhandlungsparteien im Lack- und Karosseriebeirat – thematisierte VFT-Obmann Walter Birner die unterschiedlichen Vergütungssätze bei Windschutzscheiben. Seehofer verwies in diesem Zusammenhang auf ein zweitinstanzliches Urteil des OLG Linz. Darin sei festgehalten, dass der Versicherer angewiesen sei, die Marktüblichkeit zwischen Produkten von OEM-Herstellern und anderen Herstellern zu wahren. Es könne aber durchaus sein, dass dieses Urteil nicht den vollen Rahmen aller Marktteilnehmer berücksichtige. Weitere Fragen des Publikums betrafen unter anderem die Preissteigerungen und deren Auswirkungen für Versicherungen, ob die Wrackbörse noch zeitgemäß sei oder Unstimmigkeiten beim Quickcheck.

Beratungen über Fortsetzung
In einem nächsten Schritt wird in Aussteller- und Besucher-Umfragen evaluiert und dann gemeinsam mit dem Beirat beratschlagt, ob die KLS-Fachtage eine Fortsetzung finden und falls ja, ob das 2023 oder erst 2024 der Fall sein wird. Auch bei der BI Fahrzeugtechnik ist man zufrieden: „Schon bei der Premiere ist es gelungen, hier ein neues Veranstaltungsformat zu kreieren, das sich für die gesamte Branche zu einem perfekten Treffpunkt entwickeln wird“, betont BIM-Stv. Mst. Manfred Kubik in einer Aussendung. Die Innung wolle die Veranstaltung „jedenfalls auch künftig als Partner unterstützen“.