Wie so oft beginnt man einen Blick in die Zukunft am besten mit einem zurück. So auch Mag. Melanie Milchram-Pinter (Head of Country, bp Austria), die im Rahmen des gemeinsam mit Gerhard Wolf (Geschäftsführer Castrol Austria) gehaltenen Vortrags zur Zukunft der Mobilität recht bald mit einem Liniendiagramm zu den global vorherrschenden Energiequellen für reichlich gezückte Handy­kameras im Saal sorgte.
Immerhin machte dieses eindrucksvoll klar, dass wir aktuell lange nicht im ersten, großen Energie-­Quellen-Wandel stecken, sondern vor gar nicht allzu langer Zeit einen fast noch viel massiveren durchgemacht haben; gewannen wir noch um 1900 doch noch fast 100 Prozent unserer Energie aus Kohle. Erst Mitte der 60er-Jahre konnte Öl dann die Spitzenposition für sich gewinnen, war aber schon damals nicht allein. Gas, aber auch andere, nicht fossile Kraftstoffe waren ebenso wie erneuerbare Energien damals schon im Mix enthalten. So sieht bp auch für die Zukunft – zumindest bis 2050 – keinen kompletten Umsturz voraus. Der Markt wird einfach nur vielfältiger, das Kräfteverhältnis der Quellen ausgewogener, wenn man so will; obgleich den „Renew­ables“ freilich die Spitzenposition vorhergesagt wird.
Doch worauf läuft das hinaus? Auf zwei beruhigende Annahmen: einerseits auf die Parole „Wir haben es schon einmal geschafft, wir schaffen es wieder“ und andererseits auf die Tatsache, dass kein Wandel in diesem Ausmaß von heute auf morgen passiert. Ein Umstand, dem sich auch bp und Castrol freilich überaus bewusst sind. Dementsprechend wird natürlich stark in neue Geschäftsfelder investiert. Sei es bei bp, wo man in Deutschland bereits Marktführer im Bereich öffentlicher Schnellladepunkte ist und auch in Österreich mit dem entsprechenden Ausbau in den Startlöchern steht, als auch bei Castrol, wo mit neuen Kooperationen mit OEMs wie BYD, Sprint Power oder Chang’an bei Forschung wie auch Marktausbreitung starkes Engagement bewiesen wird.
Da wie dort wird dabei aber der Bestandsmarkt nicht aus den Augen verloren. „Unsere Kunden benötigen Anlaufpunkte. Heute wie morgen. Und das sind und werden Tankstellen sein“, meinte Milch­ram-Pinter, die Tankstellen heute wie morgen als Mobilitätshubs versteht, an denen Kunden möglichst einfach und bequem ihre Mobilität ermöglicht und versüßt werden soll (Stichwort Gastronomie und andere Zusatzleistungen). Dementsprechend wird man sich auch hier im Laufe der nächsten Monate noch ausbreiten. Auch Wolf betonte: „All das muss einen nicht fürchten lassen, dass die Forschung und Versorgung mit Produkten für konventionelle Motoren vernachlässigt werden.“