Dabei ist die Teileindustrie längst mittendrin in den größten Veränderungen der Automobil­geschichte. Für die Digitalisierung und die Elektrifizierung mussten Produkte und ganze Geschäftsfelder neu entwickelt werden. Gleichzeitig gibt es weiterhin antriebsneutrale Teile im Fahrzeug, die unverändert benötigt werden. Doch auch hier spielen die Digitalisierung, die Elektronik und die ­Vernetzung eine immer größere Rolle.
Für den Teilehandel ändern sich die Anforderungen ebenfalls. Längst ist man nicht mehr nur Lager und Logistik. Vorauswahl und damit rasche Lieferfähigkeit der wachsenden Zahl an Ersatzteilen, Unterstützung bei der richtigen Zuordnung, Bewertung und Empfehlung der richtigen Qualität in einem Markt mit hoher Preis-Wert-Sensibilität sind Aufgabe des modernen Teilehandels. Auf der einen Seite müssen digitale Systeme weiter entwickelt und implementiert werden, auf der anderen Seite sind persönliche Beratung und Schulungen essenziell für die Kunden.

Bessere Bestellplanung
Für die (freie) Werkstätte ist der Teilehandel der wichtigste Partner für den Erfolg des Geschäfts. Hier gab es bereits Veränderungen in der Zusammenarbeit, die sich noch weiter entwickeln werden. „Vor 10 Jahren hatten wir noch einen hohen Anteil bei den Spontankäufern, die die benötigte Ware erst bestellten, wenn das Fahrzeug bereits auf der Hebebühne stand“, berichtet Marius Kaufhold von A.T.Z. Marketing Solutions aus seiner Umfrage. Dieser Anteil liegt 2022 nur mehr bei 10 Prozent. Mittlerweile bestellen 59 Prozent einen Tag vor der Reparatur, 25 Prozent bereits zwei Tage davor. Vorausschauende Planung wird wichtiger.