Jahr( zehnte) lang war der Alhambra eines der wichtigsten Modelle bei Seat, vor allem inÖsterreich trug er - nicht zuletzt dank seiner Vorsteuerabzugsfähigkeit - viel zum Wachstum der Marke und zu den Erträgen der Händler und Werkstätten bei. Damit ist nun bald Schluss, denn das schon seit längerer Zeit kommunizierte Ende des Vans naht: Als Neuwagen sei das Auto gar nicht mehr zu bestellen, sagt Mag. Wolfgang Wurm, der für Seat zuständige Geschäftsführer bei Porsche Austria, doch würden sich noch viele Fahrzeuge im Vorlauf befinden. "Auch 2023 bekommen wir noch ein kleines Kontingent für Firmen, die den Alhambra benötigen", so Wurm. Er glaube, dass man mit dem Tarraco zumindest einen Teil der bisherigen Alhambra-Kundschaft bedienen könne, aber vom Alhambra nehme man derzeit "alles, was sie produzieren und wir bekommen können".

Was sich bei Seat sonst tut? Die Marke blieb von den weltweiten Lieferproblemen natürlich nicht verschont. Das Motto lautet derzeit: Je weniger Halbleiter verbaut sind, desto schneller geht es. So bekommen Kunden laut Angaben von Wurm den Ibiza bei Neubestellung nach rund 2 Monaten geliefert, beim Arona ist es ein Monat mehr. Beim Ateca und Tarraco könnte es sich bei Neubestellung noch heuer im Dezember ausgehen, während es beim Leon (sowohl als Fünftürer als auch als Kombi) und beim Tarraco PHEV nicht vor dem Jahr 2023 möglich ist. Bei Cupra ist der Formentor bei Neubestellung im Herbst in Österreich (und als PHEV frühestens im Dezember). Der Born sei frühestens abOktober lieferbar, die Modelle Ateca, Leon und Leon Kombi aber erst wieder ab 2023, heißt es beim Importeur.

Schwierig werde es langsam, was die Preisgarantien betreffe, sagt Wurm: "Die Preiserhöhungen bei Stahl, Glas und anderen Komponenten machen uns zu schaffen. Wir müssen nachdenken, wie lange wir die Preisgarantien noch halten können." Natürlich seien auch die Händler nervös wegen der Lieferzeiten. Aber man versuche alles, um möglichst viele Fahrzeuge rechtzeitig nach Österreich zu bringen.

Durchschnittspreise steigen stark
Dass sich die Modellpalette -und dadurch ebenfalls die Kundschaft -von Seat in den vergangenen Jahren gewandelt hat, sieht man auch bei den Durchschnittspreisen: Wurden vor einigen Jahren noch viele Ibiza um 9.990 Euro verkauft, ist jetzt der Anteil der FR-Modelle mit sehr guter Ausstattung bei allen Modellreihen vorherrschend. Laut Wurm ist der durchschnittliche Nettopreis pro verkauftem Seat inÖsterreich zwischen 2017 und 2021 von 22.280 auf 24.525 Euro gestiegen, heuer sind es sogar rund 28.000 Euro.