Wir haben die Pandemie gut gemeistert, aber manche Probleme noch nicht gelöst", erklärt James Tennant, Obmann des Verbandes der Reifenspezialisten Österreichs (VRÖ), zu Beginn des VRÖ-Online-Reifentages. So sei es derzeit kaum möglich, qualifiziertes Personal zu bekommen. "Diese Herausforderung müssen wir ernst nehmen", sagt Tennant.
Der Ausblick in die Zukunft seitens des VRÖ- Vorstandes sei derzeit schwierig. "Momentan beschäftigen uns natürlich die Preiserhöhungen, die außer Kontrolle geraten", so Tennant. Von der Industrie sei mehr Verlässlichkeit und Planungssicherheit gefragt.
Kosten weitergeben
Eine der künftigen Herausforderungen wird der Anstieg der durchschnittlichen Dimensionen. Bis 2026 werde erwartet, dass 25 Prozent der Reifen die Dimension 18 Zoll oder größer haben werden, erklärt Michael Peschek-Tomasi, Geschäftsführer point-S - Reifen Partner GmbH. Allein durch eine Änderung der Dimension von 16 auf 18 Zoll würde sich bereits eine Preissteigerung um 20 Prozent ergeben, so Peschek-Tomasi und er ergänzt: "Ich glaube, dass vielen in unserer Branche nicht klar ist, wie groß diese Zahlen sind." Durch die größeren Dimensionen würde sich auch ein Platzmangel in den Reifendepots ergeben. "Diese Kosten müssen identifiziert und weitergegeben werden."
Zusatzleistungen verkaufen
"Der Reifenhandel muss seine Leistungen selbstbewusst verkaufen", ist Peter Eisele, Berater bei flow consulting GmbH,überzeugt. Dabei nennt er Achsvermessung, Radwäsche, Einlagerung und das Wuchten als wichtige Zusatzverkäufe und -erträge. "Wir wollen dem Kunden nicht etwas verkaufen, das er nicht braucht, aber wir müssen auf alle Möglichkeiten hinweisen und dem Kunden aktiv alle Wünsche erfüllen", so Eisele: Beispielsweise bringe die Einlagerung von Reifen gute Prozesse, kurze Radwechsel, eine bessere Disposition und damit letztlich die entscheidenden Unterschiede im Ertrag.