Das Grundrecht auf Information ist in Gefahr, warnt die UNESCO in einem Bericht aus dem März 2022. Social Media werden demnach zu einer "existenziellen Bedrohung" für traditionelle, zuverlässige Nachrichtenmedien, deren Geschäftsmodell "kaputt" sei. Dadurch sieht die Organisation auch auch das Recht auf Information gefährdet. Corona habe bestehende problematische Trends noch verstärkt. In den letzten 5 Jahren hätten sich die Werbeeinnahmen klassischer Medien halbiert, rechnet die UN-Organisation vor. Sie fordert Regierungen auf, kleinere Nachrichtenmedien durch Steuererleichterungen zu unterstützen, damit sie nicht unter die Räder kommen. Außerdem seien die Bildungssysteme gefordert, damit Bürger zwischen recherchierten, überprüften Inhalten und nicht verifizierten Informationen zu unterscheiden wüssten.

Das große Absaugen
Die großen Vier -Google, Amazon, Meta (vormals Facebook) und Apple -besetzen mittlerweile gut 80 Prozent des digitalen Werbemarkts, schreibt das deutsche "Handelsblatt". Gerade im Zuge der Corona-Pandemie haben die digitalen Werberiesen ihre Vormachtstellung weiter einzementiert. Gleichzeitig überholte, durch Corona befeuert, der Online-Werbemarkt in Europa im Jahr 2020 erstmals den klassischen Werbemarkt, wie IAB Europe, ein Verband von Online-Werbeunternehmen, unlängst bekanntgab. Keine überraschende Entwicklung, sind die Ausgaben für Internet-Werbung seit 2010 doch kontinuierlich gestiegen, während klassische Medien über Rückgänge klagen. 2020 wurden in 28 europäischen Ländern insgesamt 64,8 Milliarden Euro in digitale und 63,7 Milliarden Euro in klassische Werbung investiert.

Totgesagte leben länger
Dass die komplette Welt der klassischen Medien den Bach der Zeit hinuntergeht, steht allerdings wohl nicht zu befürchten. Beim deutschen Zukunftsinstitut sieht man neben dem Bedürfnis nach Zerstreuung -ein Mediennutzen, der selbst von Kanälen mit nutzergenerierten Inhalten gut bedient werden kann -eine Rückkehr des Wunsches nach Konzentration: Je mehr wir mit Botschaften bombardiert und überfordert werden, desto stärker wird das Bedürfnis danach, sich konzentriert einer Sache zu widmen. Auftritt des Zeitunglesers, aber auch des Kino-und Theatergehers. Außerdem leben Totgesagte bekanntlich länger: So wenig das Fernsehen das Radio umgebracht hat, hat der Film das Buch und das Fernsehen das Kino verdrängt. Selbst die Schallplatte -in den 1990ern war ganz klar, dass sie den Erfolg der CD auf gar keinen Fall überleben würde können -wird, so wie es sich heute darstellt, ihre technologische Nemesis überleben.

Und die Fachmedien?
Fachmedien sind von der anfangs genannten Entwicklung natürlich ebenso betroffen, wenn auch mit einer Verzögerung und einer anderen Intensität. Im konkreten Fall von AUTO&Wirtschaft ist das gedruckte Magazin nach wie vor das Flaggschiff. Zum Start von AUTO&Wirtschaft (und noch viele weitere Jahre) wurde -lediglich -ein gedrucktes Magazin pro Monat produziert, damit wurden die Leser gut informiert, die Anzeigenkunden zufriedengestellt und entsprechende Erträge erwirtschaftet. Doch die "Konvergenz" - ein Wort, das seit den 1990er-Jahren die Mediendiskussion begleitet -hat natürlich auch im Fachmedienbereich erfolgreich Einzug gehalten. Gemeint ist nichts anderes als das Zusammenwachsen: Das geschriebene Wort, der gesprochene Beitrag, das Video, die Infografik, das Element der Interaktion - alles versammelt sich auf einer Plattform.

Information auf vielen Kanälen
Über die Jahre haben sich so beim A&W Verlag zum Magazin die tagesaktuelle, stark frequentierte Website ebenso gesellt wie 2 Newsletter wöchentlich, eine App (für die AUTO Information), die Download-Datenbank, ein Branchenverzeichnis und zukünftig verstärkte Präsenz auf Social Media. Für Information und Vernetzung haben wir Veranstaltungen wie den A&W-Tag, die Fleet-Convention und das WERKSTATT-FORUM entwickelt, seit Corona zählen Online-Seminare, sogenannte Webinare, zum regelmäßigen Angebot. Heute veröffentlicht AUTO&Wirtschaft die Informationenüber viele Kanäle, Publikationen und Formate an die Branche und bringt diese Branche bei Events zusammen. Ein Ende dieser spannenden Reise ist nicht in Sicht. 33