Es ist schon richtig, dass man mit einem E-Mobil günstiger unterwegs sein kann, selbst wenn der Kaufpreis meist deutlich höher ist. Doch was heißt das in der Praxis? Wie man anhand der Grafik von Raiffeisen Leasing erkennen kann, ergibt sich trotz höherer Anschaffungskosten ein Preisvorteil für den E-Wagen, wobei das nur zum Teil an den geringeren Servicekosten liegt.

Die Fakten im Überblick:
Das E-Fahrzeug hat deutlich höhere Anschaffungskosten (im Beispiel +28 Prozent) und damit auch höhere Finanzierungskosten. Für das E-Fahrzeug fällt keine motorbezogene Versicherungssteuer an, allerdings ist die Kaskoversicherung durch den höheren Anschaffungspreis üblicherweise höher. Der geringere Rabatt auf E-Fahrzeugekann durch die E-Mobilitätsförderung kompensiert werden. Die Wartungskosten des E-Fahrzeugs sind um rund 50 Prozent geringer. Die Reifenkosten für das E-Fahrzeug sind ca. doppelt so hoch wie beim Dieselfahrzeug (18 -Durchmesser vs. 16 beim Diesel). Die Treibstoffkosten des Diesels sind rund doppelt so hoch. Allerdings kann öffentliches Laden die Stromkosten in die Höhe treiben.

Die Summe macht's
Für Renato Eggner von Raiffeisen Leasing sind die reinen Servicekosten nicht der Punkt: "Entscheidend sind für die Kunden die Gesamtkosten (Total Cost of Ownership -TCO): Aus welcher Kostenart diese kommen, ist letztlich nicht so entscheidend." Ebenso schwer ist das Einsparpotenzial abzuschätzen:"So ganz allgemein lässt sich das nicht sagen, da viele Parameter auf die Kosten Einfluss haben: Fahrzeugsegment, Kilometerleistung, Förderungen, private Lademöglichkeiten. Weiters ist die Investition in Ladeinfrastruktur zu berücksichtigen. Im hier gezeigten Beispiel bringt das E-Fahrzeug auf vier Jahre gerechnet eine Preisersparnis von 15 Prozent gegenüber dem Diesel." Klingt nach verhältnismäßig wenig, doch Eggner muss relativieren, denn: "Die Finanzierungskosten, die Reifenkosten und die Kaskoprämie sind bei einem E-Fahrzeug vergleichsweise höher als bei einem Diesel." Was bedeutet das in der Praxis? Eggner: "Die Kostenarten sind bei E-Fahrzeugen zwar gleich, aber sowohl der Fuhrparkmanager als auch der Kunde haben in diesem Fall einiges mehr zu berücksichtigen. Für den Fuhrparkmanager ist es deutlich schwerer, das Preisniveau am Gebrauchtwagenmarkt in z. B. vier Jahren richtig einzuschätzen. Beim Verbrenner hat in der Regel eine Tankkarte für den Firmenwagennutzer gereicht, was leider bei E-Fahrzeugen (eine Ladekarte) oft nicht ausreicht -speziell, wenn regelmäßig weitere Fahrten unternommen werden und man auf öffentliche Ladestationen angewiesen ist."