A&W: VW war im Vorjahr eine jener Marken, die stark von der schlechten Verfügbarkeit der Halbleiter betroffen waren. Wie ist Ihre Bilanz?
Mag. Thomas Herndl: Grundsätzlich ist die Marke Volkswagen im Vorjahr sehr gut gestartet, wir konnten Monat für Monat Marktanteile gewinnen. Vor allem der Tiguan und der ID.4 haben die Erwartungen übertroffen. Auch der Golf hat sich nach den anfänglichen Schwierigkeiten zur Markteinführung stark entwickelt, vor allem der Variant. Ab Mitte September haben wir kaum noch Fahrzeuge reinbekommen. Dennoch erreichten wir 2021 dank einer starken Vertriebsleistung mit einem Marktanteil von 15,00 Prozent ziemlich genau das Niveau von 2020, als wir 15,39 Prozent hatten.
Dafür ist der Auftragsbestand deutlich höher als normalerweise um diese Jahreszeit.
Herndl: Wir liegen um mehr als 10.000 Stück über dem Vorjahr, das ist schon sehr viel. Und er wächst weiter an, weil die Verkäufe im neuen Jahr sehr gut begonnen haben. Vor allem Unternehmer planen weit im Voraus. Privatkunden sind momentan etwas verunsichert, aber sollte ein Autokauf im Raum stehen, wäre eine rasche Entscheidung empfehlenswert, um den Neuwagen so früh wie möglich zu bekommen.
Wie hoch war der Anteil der Elektroautos im Vorjahr bei VW? Und was ist das Ziel für heuer?
Herndl: 20 Prozent, genau wie geplant. Wir haben unser Verkaufsziel aufs Komma genau erreicht. Heuer wollen wir auch wieder einen E-Anteil von 20 Prozent bei den Verkäufen erreichen. Wie hoch der Anteil bei den Auslieferungen sein wird, hängt von der Produktionskapazität ab.
Ist schon klar, wie es mit dem Agenturvertrieb weitergeht und ob er auch auf Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor ausgedehnt wird?
Herndl: Wir haben die Agentur nicht auf einen bestimmten Zeitraum festgelegt, sondern schauen uns die Situation jährlich neu an. Auch heuer werden wir wieder mit den Händlern reden. Es ist ein komplett anderer Vertriebsansatz, doch die Händler bleiben Touchpoint Nummer 1. Dennoch bleibt das Agenturmodell rein auf E-Autos beschränkt.