Mit zwei Paletten Motoröl hat es begonnen, erzählt Firmenchef Franz Schmied. Die kaufte der damals Achtzehnjährige von seinen Ersparnissen und verkaufte sie übers Internet weiter. Den Betrieb der Eltern in Kledering als Handel mit Altfahrzeugteilen weiterzuführen erschien ihm nicht sonderlich lukrativ und vor allem zu wenig skalierbar. "Ich habe mir die Margen bei Schmierstoffen angesehen und losgelegt", so Schmied.
Heute, 11 Jahre später, verfügt Motoröl-Direkt über 4 Filialen in Österreich und beschäftigt 30 Mitarbeiter. Neben dem Online- Vertrieb setzte Schmied von Anfang an auf Niederlassungen. "Das Produkt braucht Beratung und Vertrauen", und gerade letzteres ließe sich leichter über den direkten Kontakt herstellen.
Franchisepartner willkommen
Auch 2021 ist Schmied sicher, dass der Handel mit Schmierstoffen noch Zukunft hat. Außerdem setzte man mit der Marke Autoteile-Direkt früh auf den Teilehandel als zweites Standbein. "30 Prozent unseres Geschäfts machen wir mit Ersatzteilen", erzählt Schmied. Doch auch wenn das Schmierstoffgeschäft nicht ewig weiterwachsen werde: Selbst von einem kleiner werdenden Kuchen könne man sich ein größeres Stück sichern, findet der Unternehmer, der von ambitionierten Zielen angetrieben wird: etwa, Europas größter Online-Schmierstoffhändler zu werden.
In Österreich soll die Gruppe in den nächsten Jahren eine Größe von etwa 30 Niederlassungen erreichen, davon sollen bis zu zwei Drittel von Franchisenehmern geführt werden. "Wir sind auf der Suche nach Unternehmern, die mit unserer Marke etwas erreichen wollen, und sind für Gespräche mit Branchenkennern, aber auch Quereinsteigern offen", so Schmied.
Was künftige Partner locken könnte? Auch in der Krise ist Motoröl-Direkt weiter gewachsen. In Brunn eröffnet bald die fünfte Filiale, gleichzeitig der zweite Franchisestandort. Auf dem Gelände des ehemaligen elterlichen Betriebs entsteht ein weiterer Stützpunkt mit insgesamt 900 Quadratmetern Fläche, davon 200 für den Verkauf.
Derzeit hat Motoröl-Direkt 30 Ölmarken im Sortiment; neben günstigen Preisen setzt man vor allem auf die Verfügbarkeit von Nischenprodukten. Der Anteil der Gewerbekunden liegt bei 40 Prozent, und mit Limox deckt eine günstige Eigenmarke mit 3 gängigen Viskositäten etwa 50 Prozent des Markts ab. Umsatzziel für 2021: 15 Millionen Euro.