Seit wenigen Monaten ist Frank Klein Nachfolger von Günther Apfalter als Chef von Magna Steyr Fahrzeugtechnik: 12.000 Mitarbeiter an 18 Entwicklungsstandorten weltweit, davon 8.000 in Graz - allein diese Zahlen zeigen die Größe des Unternehmens, bei dem die Fertigung von Autos nur einen (wenn auch nicht unwesentlichen) Teil ausmacht.
Von Apfalter hat Klein unter anderem gelernt, dass vollstes Stillschweigen angesagt ist - vor allem bei heiklen Entwicklungsprojekten. Und so war Klein auch bei einem Online-Pressegespräch mit europäischen Fachjournalisten nicht immer so auskunftsfreudig, wie es unsereins gerne hätte. Etwa auf die Frage, ob die immer wieder aufgeworfenen Gerüchte, wonach Magna mit Apple an einem autonom fahrenden Fahrzeug arbeitet, stimmen. "Ich bitte um Verständnis, dass ich Spekulationen weder befeuern noch dementieren will." Klein wollte nicht einmal sagen, ob es Kontakt zu Apple gegeben habe bzw. noch gebe: "Über Projekte sprechen wir grundsätzlich immer erst dann, wenn sie spruchreif sind."
Immer mehr elektrifizierte Autos
Doch sonst war Klein durchaus auskunftsfreudig: So lässt sich auch aus den Entwicklungsaufträgen aus aller Welt herauslesen, dass den Elektroautos in absehbarer Zeit die Zukunft gehört. Insgesamt seien derzeit 40-45 Prozent der Entwicklungsaufträge von Magna Steyr auf elektrifizierte Autos ausgelegt, OEMs (also etablierte Autohersteller, Anm.) seien genauso dabei wie neu auf den Markt drängende Firmen. Fix ist, dass der Fisker Ocean in einer ersten Phase ausschließlich in Graz für den Weltmarkt produziert wird; über eventuelle weitere Produkte gebe es noch keine Entscheidung, so Klein. In der Produktion sei der Anteil der E-Autos zwar noch gering, doch mit dem Jaguar I-PACE gebe es seit mehr als 2 Jahren ein wichtiges Fahrzeug aus dem Grazer Werk: "Ob wir ein Elektrofahrzeug zusammenschweißen und montieren oder eines mit Verbrennungsmotor, macht für uns keinen großen Unterschied aus."
Fertigungszahlen gingen 2020 zurück
Bei Magna hofft man, den Rückgang der Produktionszahlen im Vorjahr (dessen genaues Ausmaß bei Redaktionsschluss noch nicht feststand, Anm.) heuer wieder wettzumachen. Denn im Frühjahr 2020 habe man die Fertigung wegen der Corona- Krise je nach Auftraggeber zwischen 4 und 9 Wochen gestoppt, so Klein, jedoch im 2. Halbjahr einen Teil dieser Produktion wieder "aufgeholt": Durch die Flexibilität in der Belegschaft habe man die Stammmannschaft gehalten.