Denn die Wahrheit, liebe Benzinbrüder und Öl-Wechsler, ist: Sie als Kfz-Werkstätte sitzen genau dazwischen und sollten nur ein Interesse haben: Ihre Werkstätte erfolgreich weiterzuführen, selbst wenn die Elektrifizierung steigt.

So paradox es klingt: Sie müssen die E-Autofahrer mit ihren Fahrzeuge emotional abholen und zum Besuch in Ihrer Werkstätte motivieren. Sie können nicht darauf verzichten, selbst wenn Sie nicht von der Technologie überzeugt sind und Angst vor den Umsatzeinbußen haben, die dadurch definitiv kommen werden.

Sie müssen jene Kunden, die mit Begeisterung ein elektrifiziertes Auto fahren (oder als Firmenauto vielleicht auch fahren müssen), aus Überzeugung in Ihre Werkstätten bringen. Nur dann bekommen Sie auch weiterhin die anderen Autos aus dem Fuhrpark und auch weiterhin das (Verbrenner-)Auto der Gattin oder der Tochter. Die Fuhrparks werden zukünftig aus einem Mix aus Antrieben bestehen. Sie müssen alle betreuen, man wird Ihnen nicht nur die Verbrenner schicken. Und dazu müssen Sie fließend "elektrisch" sprechen.

Sie werden überrascht sein, wie schnell die Elektrifizierung auch den Aftersales-Bereich betrifft. Den größeren Anteil wird daran -zum Vorteil der Werkstätten -übrigens der Hybridantrieb haben. Wenn Sie allerdings für Hochvolt keine Infrastruktur, keine Kompetenz und kein Image aufbauen, werden Sie überkurz oder lang auch das so wichtige (Öl-)Geschäft mit den Verbrennungs- Motoren verlieren, das uns in Form von Hybrid- Antrieben noch sehr lange begleiten wird.

Bauen Sie Ladestationen, schicken Sie Ihre Mitarbeiter zur Hochvolt-Schulung, zeigen Sie Ihren Kunden, dass nur Sie die Werkstätte sind, die ihre Fahrzeuge servicieren kann, egal welcher Antrieb drinnen steckt. Nur so können Sie Ihr Ölgeschäft als wichtigsten Ertragsbringer noch lange retten.