Auch unsere Sonderausgabe, bei der wir in der Aufmachung traditionell mehr als sonst aus dem Vollen schöpfen wollen, haben wir uns ein bisschen opulenter vorgestellt: im Umfang, in der Eigenständigkeit,beim "Hochglanzfaktor".

Das Handwerk feiern wollten wir, mit Pauken und Trompeten und Reportagen über die geschickten "Anpacker", deren Leistungen und Produkte in letzter Zeit – zum Beispiel infolge der Nachhaltigkeitsdebatte – wieder mehr geschätzt werden.

Dass etwa die Meister nun ihren Titel in offiziellen Dokumenten führen dürfen, ist begrüßenswerter Beweis dieser gesteigerten Wertschätzung des Handwerkers in unserer Gesellschaft. Was Sie nun lesen können, mag etwas weniger umfangreich sein als vorgesehen, in der Botschaft aber hoffentlich genauso klar: Die Handwerker der Kfz-Branche und der Aftermarket insgesamt verdienen es, vor den Vorhang geholt zu werden.

Als Doppellinkshänder – diese Erkenntnis musste ich schon zu Schulzeiten im Werkunterricht hinnehmen und habe sie mittlerweile akzeptiert – ist meine Position zum Handwerk die des stillen Bewunderers, dem die Nachahmung ausdrücklich nicht empfohlen wird. Zum Glück gibt mir mein Job ausreichend Gelegenheit, genau diese Position einzunehmen: bei Werkstattreportagen oder wenn ich zum Beispiel einer Meisterklasse von Lackierern bei einer Fortbildung über die Schulter schauen darf. Ich darf sagen: Highlights meines Berufsalltags.

Dass wir den Aftermarket in dieser Sonderausgabe in den Mittelpunkt stellen, soll natürlich keineswegs die Leistungen von Produktion und Verkauf in Abrede stellen. Klar ist, dass nur jene Fahrzeuge serviciert werden können, die vorher auch entwickelt, gebaut und vermarktet worden sind. Gerade in Krisenzeiten hilft es nicht, wenn ein Teil gegen den anderen ausgespielt wird. Was hingegen ganz sicher hilft, ist überall dort anzupacken, wo es nötig ist.

Und das ist eine Lektion, die man aus den Werkstätten des Landes tagtäglich mitnehmen kann.