Welche Schwerpunkte bei Produkten oder Dienstleistungen werden Sie in der nächsten Zeit setzen?

Thomas Paukert, Liqui Moly: Den Schwerpunkt unseres Geschäfts machen Motoröle aus, insofern wird das immer unser Schwerpunkt sein. Parallel verzeichnen wir einen permanenten Aufwärtstrend bei Additiven. Handel, Werkstätten und Autohäuser haben es längst als Zusatzgeschäft für sich entdeckt. Autofahrer vergleichen häufiger und suchen sich eine preiswerte, aber sehr gute Lösung. Hier kommen unsere Additive als Problemlöser mit einem fabelhaften Preis-/Leistungsverhältnis ins Spiel.

Auch Dienstleistungskonzepte wie JetClean Tronic II oder Gear Tronic II mit speziellen Additiven werden immer stärker nachgefragt. Das hat damit zu tun, dass moderne Motoren immer ausgefeilter, aber dadurch immer anfälliger für Rückstände und Ablagerungen vor allem im Kraftstoffsystem werden. Das JetClean Tronic II-Gerät beseitigt diese Plagegeister und macht den Motor wieder flott. Und auch der rasche Getriebeölwechsel samt Reinigung des Systems gewinnt für Werkstätten zunehmend an Bedeutung. Dazu haben wir Gear Tronic II: Ein Dienstleistungskonzept, das den Autowerkstätten zusätzliche Umsatz- und Ertragsmöglichkeiten bietet. Außerdem loben unsere Kunden unseren professionellen technischen Service, in der Sachkenntnis als auch in der schnellen Reaktionszeit.

Hubert Huber, Eurolub: Mit unserem Eurolub-Bonusprogramm bieten wir den Werkstattkunden ein Rundum-Sorglos Paket an, in dem jegliche Hilfsmittel zum Umgang mit Ölen und Chemikalien im Betrieb bereitstehen. Das Eurolub ATF-Getriebespülgerät ist eine weitere Absatzmöglichkeit. Damit kann der Betrieb sowohl neue Kunden gewinnen als auch bestehende zu einem Getriebeölwechsel motivieren. Außerdem haben wir Anfang Oktober unsere neue Website www.eurolub.com gelauncht, die es dem Benutzer einfacher macht, das gewünschte Produkt schneller zu finden. Dabei lag unser Augenmerk darauf, dem Benutzer die wichtigsten Informationen zu den Produkten einfach und gut übersichtlich zu vermitteln.

Mag. Matthias Paseka, Haberkorn, Shell: Unser Shell EcoPack Ölregal erfreut sich weiterhin ungebrochener Nachfrage, nachdem die Herausforderung am Markt mit immer komplexer werdenden Motorölfreigaben und somit benötigter Motorölvielfalt bestehen bleibt. Komplett neu führen wir aktuell das Shell Helix HYBRID 0W-20 mit der brandneuen API SP Spezifikation ein – unsere Antwort auf den steigenden Marktanteil von Hybridfahrzeugen.

Johann Berger, Maier Korduletsch, ExxonMobil: Bei uns steht der Kunde im Mittelpunkt. Wir wollen die Bedürfnisse unserer Kunden verstehen und mit unseren Angeboten einen Mehrwert und Zusatznutzen schaffen. Deshalb setzen wir auf persönliche Beratung und Betreuung durch unsere kompetenten Gebietsverkaufsleiter und einen fachlich gut ausgebildeten Innendienst sowie unsere enge Partnerschaft mit ExxonMobil.

Zum Beispiel sorgen wir mit Ölertragsanalysen für eine monetäre Ergebnisverbesserung im After-Sales-Geschäft unserer Kunden, mit der Mobil Motorenölgarantie für Kundenbindung nach Ablauf der Herstellergarantie und mit Angeboten zur Werkstattausrüstung wie Spülgeräte oder AdBlue®-Abfüllanlagen für ein sichere und praktische Handhabung im Werkstatt-Alltag. Dabei ermöglicht unser OILTAINER SYSTEM® als erstes Mehrwegsystem für Schmierstoffe eine nachhaltige und umweltfreundliche Bewirtschaftung der Sortenvielfalt beim Motoröl, das sich ideal durch das Verpackungskonzept der MobilBoxx ergänzen lässt.

Gleichzeitig profitieren unsere Kunden von den neuesten Mobil Produktentwicklungen. Motoröle der Viskositätsklasse 0W-20 haben wir schon lange im Portfolio. Die 0W-8 Motoröle für die Anforderungen zur Fuel Economy werden bereits entwickelt. Mit der Produktreihe Mobil EVTM bieten wir Lösungen für batteriebetriebene Elektrofahrzeuge und liefern in Zukunft für diese Fahrzeuggeneration Kühlflüssigkeiten, Schmierfette und Getriebeöle in der Vertragspartnerschaft mit ExxonMobil.

Andreas Obereder, Castrol: Wir haben mit unserem Castrol Service Konzept ein erfolgreiches Mittel mit verschiedenen Maßnahmen um die Sichtbarkeit und den Qualitätsanspruch von Werkstätten zu erhöhen. Die ersten 30 Betriebe wurden bereits von der Sinnhaftigkeit überzeugt. Wir befinden uns gerade in der Umsetzung dieser ersten Welle und hoffen noch viele weitere Kunden für dieses Interessante Toolkit zu gewinnen. Natürlich sind auch aufgrund der zunehmenden Komplexität im Schmierstoff-Bereich auch vermehrte Produktanpassungen notwendig. 2021 kommen einige neue Getriebeöle unter der Powerbrand Transmax auf uns zu und wir werden sicherlich noch viele weitere Neuerungen sehen.

Reinhold Amschl, Fuchs Öl: Bei FUCHS arbeitet man aktuell an der Strategie 2025, Ziel dieser Strategie ist ein deutliches Wachstum der FUCHS Gruppe Weltweit. Im kommenden Jahr 2021 ist ein Teil dieser Strategie die Einführung der neuen Automotiven Kleingebinde im modernen Design angepasst auf eines unserer Kernziele den After-Sales-Bereich.

Ein Schwerpunkt speziell für FUCHS Austria wird unser Werkstattkonzept sein, das zwar durch Corona etwas gebremst aber doch sehr erfolgreich 2019 gestartet ist. Hier unterstützen wir FUCHS Partner mittels Konzept vom ATF Spülgerät bis zum Schmierstoffhandling. Also nicht nur Premium Öl sondern auch Premium Werkstatt Equipment. 

Wolfgang Schneider, Motorex: Wir werden das Sortiment im Bereich Automatikgetriebeöle sowie Adapter für das Spülgerät Motorex Dynco weiterhin ausbauen und 2021 einen Schwerpunkt auf Schulungen und Information setzen.

Ing. Karl Taubek, Total: Wir werden uns in der nächsten Zukunft verstärkt im Bereich der Elektromobilität engagieren. Auf diesem Gebiet wollen wir für unsere Kunden ein kompetenter Partner sein und mit entsprechendem Support unterstützen. Keinesfalls werden wir dabei auf unser Kerngeschäft, Schmierstoffe auf höchstem Niveau, vergessen. Hier haben wir erst zuletzt unser Produktportfolio auf den neuesten Stand gebracht und bieten unter anderem mit unserer Total Quartz Reihe High Tech Motoröle an.

Ulrich Ruckenbauer, Lukoil: Wir sind ein Full-Sortimenter und unterstützen mit unseren Produkten den Vertragsgroßhandel, aber auch die Industrie direkt für Key accounts als auch die Automobilindustrie und Werkstätten flächendeckend direkt. Unser stark wachsender Ersatzteilhandel bedient die kleineren Kunden sehr erfolgreich.

 

Werden Ihrer Einschätzung nach (durch Wirtschaftskrise, NoVA-Entwicklung, etc.) ältere Fahrzeuge länger im Markt bleiben? Bleiben dadurch „Standard“-Viskositäten länger im Markt?

Paukert, LiquiMoly: Die NoVA-Vorhaben der Regierung machen die Anschaffung eines Neuwagens nicht attraktiver. Denn die Neuwagen-Kaufsteuer wurde neu berechnet. Käufer müssen seither teilweise deutlich höhere Preise bei der Anschaffung eines Autos in Kauf nehmen. Es kann also gut sein, das alle, die nicht zwingend ein neues Auto brauchen, weil ihres zurzeit kaputt ist, ihren Kauf aufschieben. Die absolut ungewisse wirtschaftliche Lage verstärkt diesen Effekt. Insofern ist es im Bereich des Möglichen, dass gewisse Viskositäten länger im Markt bleiben und modernere den Markt langsamer erobern.

Huber, Eurolub: Davon gehen wir aus.

Paseka, Shell: Es ist zu erwarten, dass ältere Fahrzeuge aufgrund der genannten wirtschaftlichen und finanziellen Umstände länger im Markt bleiben werden. Die rasante Weiterentwicklung bei Freigaben, Spezifikationen und Viskositäten wird dadurch aber sicher nicht beeinflusst.

Berger, ExxonMobil: Aktuell liegt die Nutzungsdauer von PKWs bei 8,5 bis 9 Jahren. Eine signifikante Verlängerung sehe ich hier nicht. Aber mit dem Wechsel im Fahrzeugbestand zu neuen Antriebs- und Energieformen verändert sich der Bedarf an Schmierstoffen. Denn moderne Verbrennungsmotoren benötigen moderne Motoröle. Zukünftig werden zunächst 0W-30 Öle und in der weiteren Entwicklung auch 0W-20 Öle zur neuen „Standard-Viskosität“.

Obereder, Castrol: Es sieht natürlich so aus. Wenn diese Regelung so bleibt, hat die Bundesregierung das Versprechen gebrochen keine neuen Steuern einzuführen. Mich ärgert, dass hier ohne den Markt und die Alternativen ausreichend betrachtet zu haben Entscheidungen getroffen und populistisch an die Öffentlichkeit kommuniziert werden (Stichwort: Stinker). Die zusätzlichen Belastungen für Unternehmen und auch Familien, die man nach einer solchen Krise überhaupt nicht gebrauchen kann werden ein Hemmschuh für die Erholung der Wirtschaft sein. Damit wird man sich aller Voraussicht aus umweltpolitischer Sicht auch einen Bärendienst erweisen und jene Fahrzeuge, die vielleicht gegen einen modernen und wesentlich umweltfreundlicheren Verbrenner eingetauscht worden wären, noch viel länger auf den Straßen haben. Vor allem im Unter-3,5-t-Segment.

Amschl, Fuchs: Davon gehen wir aus, dass Fahrzeuge einige Jahre länger am Markt bleiben, jedoch sind wir von „Standard“-Viskositäten schon entfernt. Zu individuell ist jetzt bereits der Fahrzeugmarkt und die jeweiligen passenden Schmiermittel für die verschiedensten Fahrzeugtypen. Die unverhältnismäßige hohe NoVa-Entwicklung wird zwar viele Unternehmer massiv treffen, allerdings wenn das Fahrzeug am Lebenszyklusende angekommen ist wird es wohl getauscht werden.

Schneider, Motorex: Viskosität ist grundsätzlich kein Qualitätsmerkmal. Motoren müssen mit Ölen jener Viskositätsklasse befüllt werden, die der Entwickler und Hersteller vorschreibt. Aufgrund der sich ändernden Abgasvorschriften und der CO2-Grenzwerte werden niedrigviskose Öle noch mehr an Bedeutung gewinnen. Nachdem Motorex für eine sehr breite Palette an Fahrzeugen Motorenöle anbietet, haben selbstverständlich auch 5W/40 und 10W/40 Öle sowie die Classic Line weiterhin ihre Berechtigung.

Taubek, Total: Wir sind der Ansicht, dass ältere Fahrzeuge länger im Markt bleiben werden. Dementsprechend werden auch die erforderlichen Öle im Angebot bleiben.

Ruckenbauer, Lukoil: Das Portfolio wächst, wir bedienen die gesamte Flotte und werden uns den Marktgegebenheiten laufend anpassen. Bei uns bekommt der Oldtimer sein Produkt genauso wie die neueste Generation von Plug-In-Hybriden mit Ultraleichtlaufölen allerneuester Technologie mit allen Approvals. Das ist ein USP der Lukoil Genesis Reihe.

 

Kommen durch die wirtschaftlich schwierige Situation die Preise noch stärker unter Druck, geht der Trend stärker zum Billig-Produkt?

Paukert, LiquiMoly: Wer billig kauft, kauft zweimal, besagt eine Redewendung. Der englische Sozialreformer John Ruskin hat das schon im 19. Jahrhundert erkannt und erklärt: „Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas Besseres zu bezahlen.“ Deshalb und weil die Menschen noch mehr auf ihre Ausgaben werden Acht geben müssen, glaube ich, das Qualität weiter Bestand haben wird.

Huber, Eurolub: Die Preise werden ob mit oder ohne Corona immer unter Druck stehen, eine Besserung ist nicht zu erwarten. Wir sehen schon eine klare Entwicklung zu 0W/5W – Ölen, die die Standardviskositäten Zug um Zug ablösen. Weiterhin sehen wir eine klare Entwicklung von den Premiummarken zu den Budgetmarken (Downsizing lässt grüßen!).

Paseka, Shell: Nein, das nehmen wir so nicht wahr. Qualität, Markenimage, Innovationen, Service und der persönliche Ansprechpartner sind nach wie vor entscheidende Kriterien, auf die unsere Kunden nach wie vor viel Wert legen. Genauso wie wir.

Berger, ExxonMobil: Diese Entwicklung erwarte ich nicht. Der Trend geht eher zu modernen Motorenölen, die Kraftstoff sparen und den CO2-Ausstoß reduzieren. Denn an der Notwendigkeit zur Energiewende und zum nachhaltigen Wirtschaften hat auch die Corona-Krise nichts geändert.

Auch wenn Verbrennungsmotoren im nächsten Jahrzehnt noch den Pkw- und Nutzfahrzeugsektor beherrschen, fordern die EU-Flottenrichtlinie und das Pariser Klimaabkommen die Motorenbauer, Chemiker und Ingenieure aus der Motorenölentwicklung mit der Vorgabe einer konsequenten Reduzierung der CO2-Emissionen. ExxonMobil zählt zu dem Kreis der Schmierstoffproduzenten, die Forschung, Entwicklung und Produktion solcher neuen Schmierstoffformulierungen der Viskositätsklasse 0W-16, 0W-12 oder gar 0W-8 zur Marktreife führen kann.

Obereder, Castrol: Ich bin der Überzeugung, dass es wesentlich wichtiger sein wird, wie man von einem Unternehmen betreut wird und wohin die Wertschöpfung abfließt. Als Beispiel: ich persönlich kaufe nicht mehr bei Amazon ein, denn nur das System auszunutzen und nichts dafür zu tun ist grundlegend falsch – leider ist das natürlich auch bei vielen anderen weltweiten Unternehmen so. Corona wurde von vielen vor allem großen Konzernen als Ausrede verwendet um nicht mehr am Markt präsent zu sein. Das sehen wir als familiengeführtes Unternehmen täglich. Trotz eines für alle schwierigen Jahres haben wir die Mengen steigern können, was natürlich auf unseren starken Außendienst von 15 Gebietsleitern zurückzuführen ist und andererseits auch von der Angst der Konzerne. Viele Mitarbeiter in Konzernbetrieben werden aufgrund der ausgegebenen Parolen und Abbauankündigungen dazu veranlasst sich so unauffällig wie möglich zu verhalten und nur keine Fehler zu machen, damit man nicht wegrationalisiert wird. Diese verharren deshalb in einer Schockstarre und machen gar nichts, denn somit auch keine Fehler. Klar, dass das für die Kunden – egal in welchem Bereich – nicht positiv ist.

Amschl, Fuchs: Wie dieses „Corona-Jahr“ gezeigt hat, wurden Fahrzeuge sehr gut gewartet, das zeigen die ausreichenden Werkstattauslastungen und die guten Umsätze unserer Autoteilehändler. Nur eine länger anhaltende Wirtschaftskrise könnte einen Einbruch bewirken. Wer bisher Wert auf Qualität gelegt hat wird auch aktuell bei Markenschmierstoffen bleiben, ist ein solcher doch beträchtlich am Erhalt des funktionsfähigen Fahrzeugs beteiligt. Billigprodukte wird es immer geben, aber ob sie den geringen vorläufigen Einsparungen gerecht werden?  

Schneider, Motorex: Qualität kann man auch am Preis erkennen, da ja auch die zum Einsatz kommenden Grundöle und Rohstoffe schon von höchster Qualität sein müssen. Technologie und Anforderungen der Automobilhersteller schreiten voran, da werden „Billigprodukte“ nicht mithalten können.

Taubek, Total: Jede wirtschaftliche Krise nimmt auch Einfluss auf Preise – in welcher Form auch immer. Ob der Trend Richtung „Billig Produkt“ gehen wird, kann ich nicht beurteilen. Wir von TOTAL bieten qualitativ sehr hochwertige Produkte an, die immer ihren Preis wert sind. Bei Ölen auf „Billig-Produkte“ zu setzen, wäre Sparen am falschen Platz. Die zu erwartenden Folgekosten sind in diesem Fall deutlich höher und somit würde dieser Schuss nach hinten los gehen.

Ruckenbauer, Lukoil: Alle Motoren aus den letzten 10 Jahren haben sehr spezifische Anforderungen. Billigprodukt bedeutet immer, Abstriche bei den Anforderungen zu machen bzw. einfach ein falsches Produkt einzufüllen. One-fits-all ist schon lange Geschichte.

 

Wie stark werden Ihre wirtschaftlichen Ziele 2020 von Corona beeinträchtigt; welche wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie prognostizieren Sie für 2021?

Paukert, LiquiMoly: Unser Österreichgeschäft läuft trotz der Pandemie erstaunlich gut. Wir sind auf einem guten Weg, die Planzahlen zu erreichen. Das liegt auch an unserer Strategie in der Krise: Wir haben uns nicht zurückgezogen, sondern sind in die Offensive gegangen. Dazu haben wir unsere Werbeausgaben deutlich erhöht und bis Anfang Dezember bei LIQUI MOLY mehr als 100 Menschen eingestellt. Wir gehen die Extrameile. Das ist fordernd, aber auch förderlich.

Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen. Diese Aussage wird unterschiedlichen Persönlichkeiten der Zeitgeschichte zugeschrieben. Auf jeden Fall sagt sie aus, wie ich über Prognosen denke. Welcher Wirtschaftswissenschaftler hätte diese Krise, die wir 2020 und wahrscheinlich darüber hinaus erleben, vorhergesagt oder vorhersagen können. Aus diesem Grund halte ich mich mit einer Prognose zurück.

Huber, Eurolub: Uns stresst eher die Entwicklung und die politisch überzogenen Subventionen der E-Mobilität und der Trend zum E-Commerce. Die durch die Pandemie entstandene Kaufzurückhaltung werden wir noch im gesamten Jahr 2021 spürbar merken, jedoch sollte es für ein solide geführtes Unternehmen in unserer Branche nicht existenzbedrohend sein.

Paseka, Shell: Die Auswirkungen der Corona-bedingten Lock-Downs auf unsere Kunden und somit auch uns sind gewaltig. Dennoch schließen wir 2020 auf dem Vorjahresniveau ab, was vor allem an einigen größeren Neukunden liegt. Auf 2021 blicken wir mit einem gesunden Optimismus und wir werden gestärkt aus der Krise herauskommen.

Berger, ExxonMobil: Das Kfz-Gewerbe befindet sich schon länger in einem Wandel, der durch Corona noch beschleunigt und verstärkt wird. Kleine Werkstätten schließen oder gehen in großen Ketten auf. Markengebundene Betriebe geben die Marke auf und arbeiten als freie Werkstatt. Das Netz der Kfz-Servicebetrieb wird immer dünner, der Kuchen für die Schmierstofflieferanten kleiner. Dennoch bewegen sich unsere Schmierstoffabsätze im Kfz- und Nutzfahrzeugsektor bis zum November 2020 fast auf dem Vorjahresniveau und spiegeln damit den Absatz aus der Branche wider. Deshalb sind wir im Hinblick auf das nächste Jahr dahingehend vorsichtig optimistisch, dass wir 2021 keine weiteren Absatzrückgänge hinnehmen müssen.

Obereder, Castrol: Wie schon vorhin festgehalten, haben wir ein Rekordjahr – das hat uns auch selbst überrascht. Ich führe das aber darauf zurück, dass wir zu keinem Zeitpunkt Kurzarbeit angemeldet haben oder hatten. Unsere Mitarbeiter haben es uns mit vollem Einsatz gedankt, und waren immer (nach Berücksichtigung aller Sicherheitsvorkehrungen) für unsere Kunden da. Deshalb haben wir uns auch dafür entschieden für jeden Mitarbeiter einen vierstelligen Bonus auszuzahlen, egal ob LKW-Fahrer, Lagerist, Büro-MitarbeiterInnen oder Gebietsleiter. Wir haben wieder gesehen, dass wir in unserem Team den wichtigsten Erfolgsfaktor haben. 2021 wird natürlich noch eine ganz andere Herausforderung, da ich leider davon ausgehe, dass viele Betriebe aus allen Branchen in die Insolvenz Schlittern werden, und das sicherlich direkt oder indirekt auch negative Auswirkungen auf die meisten Betriebe haben wird.

Amschl, Fuchs: Im Jahr 2020 werden wir über unserem Vorjahresergebnis liegen, jedoch das doch sehr motivierte Ziel 2020 nur knapp erreichen. Der Automotive Bereich war in den letzten 3 Monaten sogar hervorragend im Vertrieb. Geringe Einbußen waren allerdings im Industriebereich Corona bedingt zu merken. 2021 wird definitiv davon abhängen, wie Europa die Pandemie in den Griff bekommt und zu einem gewohnten wirtschaftlichen Ablauf zurückkehren kann.   

Schneider, Motorex: Wir wachsen durch Neukunden. Deren Vertrauen möchten wir gewinnen. Und bereits bestehende Kunden wollen und müssen gut beraten und beliefert werden. Das ist unser tägliches Bestreben. Prognosen überlasse ich den Wirtschaftsforschungsinstituten.

Taubek, Total: Eine Prognose für 2021 abzugeben ist sehr schwer. Fast täglich ereilen uns neue Nachrichten und Richtlinien rund um Corona und den damit verbundenen Auswirkungen. Wir haben uns schon im Frühjahr zur Zeit des ersten Lock Downs mit einer Anpassung der Ziele für 2020 auseinander gesetzt und erforderliche Maßnahmen getroffen. Dadurch sind wir aktuell für 2020 „gut im Plan“. 2021 wird sehr herausfordernd und die weitere Entwicklung von vielen Faktoren abhängig. Wir versuchen, positiv in das neue Jahr 2021 zu gehen und das Beste daraus zu machen.

Ruckenbauer, Lukoil: Wir erleben ein sehr erfolgreiches Jahr, weil unser Wartungsprodukt auch in der Krise benötigt wird. Unsere Verträge und das Neugeschäft haben uns wachsen lassen – trotz Krise. Wir schauen optimistisch in die Zukunft. Gutes Produkt und gutes Service haben immer Berechtigung – auch in Krisenzeiten.