Da ist zum einen die Bevorzugung jener Marken, die sich zum Reifenfachhandel bekennen, ihn unterstützen und das internationale Preisgefüge einigermaßen im Griff haben, damit der lokale Reifenhändler noch Geld verdienen kann.

Dabei ist das Selbstbewusstsein und auch der Stellenwert der etablierten Reifenhandels-Betriebe offenbar so weit zurückgekehrt, dass es hier zu Veränderungen gekommen ist. Wenn die Marge und das Preisgefüge aufgrund internationalen Überangebots und Preisverfalls nicht stimmen, wird die Marke reduziert. Ist das bei mehreren Vertriebspartnern der Fall, hat das definitiv Auswirkungen bei den Herstellern und hat in jüngster Vergangenheit bereits zum Umdenken in so mancher Zentrale geführt.

Das zweite Thema ist der stärkere regionale Zusammenhalt der Kfz-Branche im Reifenbereich: Sofern kleinere Reifenhändler, freie Werkstätten und teilweise auch Autohäuser das Angebot des etablierten regionalen Reifenfachhandels nutzen, profitieren beide Seiten davon. Und das Geschäft bleibt im Land. Diese regionale Entwicklung hat sich durch internationale Preisschwankungen, Großpleiten und Logistikprobleme aufgebaut und wurde durch Corona noch verstärkt. So kann man heute zumindest sagen: Der regionale Großhandel in Österreich hat seine Daseinsberechtigung vorerst gesichert. Das sind doch einmal gute Nachrichten.