Welcher Stromproduzent und -lieferant der ökologische, effizientere und letztendlich bessere ist, daran scheiden sich die Geister. Zu Recht?
Ja, denn es ist nicht alles sauber nur weil es aus der Steckdose oder dem Akku kommt, genauso wenig, wenn künftig der Wasserstoff in den Tank fließt. Klar ist, dass die „ökologische Revolution“ nicht nur vorgaukeln soll, dass sie sauberer ist, sondern dies auch sein muss, um uns weiterzubringen. Auch was die oft zitierten Klimaziele betrifft.
Daher ist es an Obskurität nicht zu übertreffen, wenn die EU uns jetzt prognostiziert, dass der Anteil des „grünen“ Wasserstoffs – also jenem der aus nachhaltigen Energiequellen kommt und bei dessen Produktion kein CO2 anfällt – von heutigen rund 10% bis in das Jahr 2050 auf rund 24% gesteigert werden soll. Inbegriffen sind hunderte Milliarden Euro, die dabei bis 2030 in Elektrolyse-, Sonnen- und Windkraftanlagen investiert werden müssten.
Geht´s noch? Denkt man das System grundsätzlich richtig, wenn man jetzt schon weiß bzw. plant, dass in 30 Jahren drei Viertel des produzierten Wasserstoffs aus fossilen Brennstoffen & Co gewonnen werden. Ist das Zukunftstechnologie, wenn man dann glaubt mit sauberem Wasserstoff unterwegs zu sein, dieser aber in Wahrheit zum Himmel stinkt? Das wirkt wie technologisches Schlafwagendenken – oder stecken hinter dieser Strategie einmal mehr mächtige Lobbyisten?
Schaffen wir es nicht, dass Wasserstoff zeitnah zumindest zu einem überwiegenden Teil – das sehe ich bei über 90%, am besten wären 100% – aus erneuerbarer Energie und ohne CO2-Abfall produziert werden kann, dann packen wir die Idee gleich wieder zurück in die Schublade und bleiben auf der Langstrecke bei effizienten Verbrennern mit entsprechend hocheffizienter Abgasnachbehandlung und für die Kurzstrecke bei Batteriefahrzeugen mit verpflichtendem Ökostrombezug.