Entscheidungen über Produktionsstandorte basierten auf wirtschaftlichen Grundlagen, daran ändere auch die aktuelle Pandemie nichts, so Pötsch. Da die Wettbewerbsfähigkeit und fachliche Qualifikation europäischer Unternehmen unerlässlich für erfolgreiches Wirtschaften auf globalen Märkten und zum Gegensteuern dramatischer Umsatzeinbußen, die sich aus dem Lockdown ergäben, seien, müsse die Entscheidung über Produktionsstandorte auch in Zukunft uneingeschränkt bei den Unternehmen verbleiben.
Um auf künftige Pandemien besser vorbereitet zu sein, setze die DHK auf eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Staat und Wirtschaft: Pötsch schlägt daher den Aufbau des intensiven Austauschs von Unternehmen mit staatlichen Beschaffungseinrichtungen vor, Wirtschaft und Staat müssten gemeinsam systematische Abläufe und Mechanismen zur Krisenbewältigung entwickeln.
Ziel müssten Strukturen sein, die ermöglichten, im Ernstfall Lieferengpässe rascher zu bewältigen und Produktionen hochzufahren, so Pötsch. Die Begrenzung der aktuellen Herausforderungen auf den Produktionsstandort Europa sei nicht zielführend, da sie der strategischen Bedeutung von Auslandsmärkten für exportorientierte Staaten wie Österreich und Deutschland entgegenwirke. In einer globalisierten Welt seien Investitionen und Produktionsstandorte vor Ort essenziell für die Bedienung der Absatzmärkte und die Sicherstellung der Wertschöpfung innerhalb der Länder.