Alle - auch die gesunden - Mitarbeiter mussten in Kurzarbeit oder in die Arbeitslose geschickt werden. Ein derartiges Herunterfahren der Wirtschaft lässt sich mit staatlichen Verordnungen verhältnismäßig leicht realisieren. Nur das Wiederankurbeln der Wirtschaft wird wohl schwerer funktionieren als in der chinesischen Planwirtschaft.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat angekündigt, nun sämtliche Geldschleusen zu öffnen, um genügend Geld für das Ankurbeln der Wirtschaft zur Verfügung zu stellen. Das heißt, es wird den einzelnen Ländern neues Geld in unbegrenzter Höhe zur Verfügung gestellt. Wenn einer derartigen Geldschwemmekeine entsprechende Wirtschaftsleistung gegenübersteht, fördert dies die Inflation.

Dafür ist nicht wie in alten Zeiten das Anwerfen der Gelddruckmaschinen erforderlich - es brauchen nur alle neuen Staatsanleihen von der EZB aufgekauft werden.

Doch Geld hilft dabei wenig, wenn in der Wirtschaft alle Lieferketten unterbrochen sind. Europa und Amerika sind von China und anderen asiatischen Zulieferanten abhängig. Es lässt sich nicht abschätzen, wann es wieder zu einer normalen Produktion kommt. Dies betrifft natürlich auch die gesamte Autobranche, die in ihrer Produktion in einem besonderen Maße weltweit vernetzt ist.

Gerade die Autokonzerne waren durch die politisch geforderte Dekarbonisierung der Mobilität, also die Umstellung von Verbrennern auf Elektrofahrzeuge, schon jetzt wirtschaftlich massiv geschwächt. Wie sie mitten in der Umstrukturierung - bei den bisherigen irrealen CO2-Zielsetzungen - nun auch die Kosten der Produktionsschließungen verkraften sollen, steht in den Sternen.

Die unterbrochenen Lieferketten bringen schon jetzt eine massive Verlängerung der Lieferzeiten. Etwa bei Smartphones, die zweifellos einfacher als Autos zu produzieren sind. Diesen verlängerten Lieferzeiten steht eine krisenbedingt sinkende Nachfrage gegenüber. Verständlich, dass alle Regierungen mit Notprogrammen zumindest einen Teil der Konsumenten-Kaufkraft erhalten möchten. In China - dem derzeit größten Automarkt - ist die Nachfrage im Jänner und Februar durch die Corona-Krise um 90 Prozent eingebrochen.

Nachfrageschock und Angebotsschock dominieren somit unabhängig voneinander das kommende Weltwirtschaftsgeschehen. Davon kann sich auch Österreich nicht abkoppeln. Wirtschaftsforscher prognostizieren uns für 2020 ein Schrumpfen der heimischen Wirtschaft um mindestens 7 Prozent. Wachstum - für längere Zeit ade! Das bedeutet bei sinkender Wirtschaftsleistung eine gleichzeitig steigende Arbeitslosigkeit.

Verständlicherweise machte sich der Generalbankgouverneur und unabhängige Wirtschaftswissenschaftler Robert Holzmann mit seiner Analyse bei der Regierung keine Freunde: Er sieht in der Krise eine Chance, die gesunden Betriebe von den finanziell kranken Unternehmen zu trennen. Für viele wird in Zukunftals Ausrede an allem das Corona- Virus schuld sein. Auch für alle verpassten Umstrukturierungen und versäumten Einsparungen. Denn das Corona-Virus war nur der Auslöser, nicht die Ursache der kommenden Wirtschaftskrise.

Der Autohandel wird das massiv zu spüren bekommen. Ohne attraktive, begehrte Ware gibt es bei sinkender Kaufkraft auch kein Geschäft. Ob die Reparatur-und Serviceerträge diesen Ausfall kompensieren können, ist zweifelhaft.