Die Basis des Teilehandels ist seit jeher die Verfügbarkeit: Nur wer das Produkt lagernd hat, macht das Geschäft. Obwohl das Thema noch wesentlich komplexer geworden ist, wird das heute vorausgesetzt. Zudem hat die Logistik den Ausschlag gegeben. Mit der Belieferung mehrmals am Tag wurde das Teilelager der Werkstatt fast obsolet. Zudem hat man einfach mehrere Varianten des Teils bestellt und die nicht passenden dann retourniert.
Mittlerweile ist mit der Informationsbereitstellung noch eine wesentliche Aufgabe dazugekommen: elektronischer Teilekatalog, Einstelldaten, Reparaturabläufe, Herstellervorgaben, Schulungen und vieles mehr.
Der Preis wird wieder wichtiger
Alles gut, sollte man meinen. Doch nun rückt der Preis wieder in den Mittelpunkt. Online-Plattformen, vor allem aber osteuropäische Großhändler drängen nach Österreich und bieten günstigere Preise. Das liegt am Lohnniveau in diesen Ländern, prekären Arbeits-Verhältnissen bei den Logistikern und teilweise auch günstigeren Einkaufspreisen bei den Teileherstellern (die teilweise auf das Volumen zurückzuführen sind). Ein entscheidender Grund für die günstigeren Preise sind aber die fehlenden Dienstleistungen: Außendienstbetreuung, Lieferung mehrmals täglich, Rücksendung nicht passender Teile, kulante Reklamation, telefonische Auskunft, Reparaturinformationen oder Schulungen: Fehlanzeige.
Es ist selbstverständlich legitim, den europäischen Markt zu nutzen und zum besten Preis einzukaufen. Wer sich allerdings 4-mal am Tag Ölfilter liefern lässt, die höherpreisigen Artikel aber bei den internationalen Billiganbietern bestellt, muss verstehen, dass sich das nicht ausgehen kann.
Der österreichische Teilehandel bietet umfassende Dienstleistungen, wer das auch in Zukunft weiter nutzen möchte, sollte auch konsequent regional kaufen.