Wenn man auf der B1 in Linz westwärts fährt, würde man nicht ahnen, dass in dem relativ unscheinbaren Gebäudekomplex pro Jahr fast 5 Millionen Autobatterien gefertigt werden. Und doch: Im Vorjahr sei im Werk Linz-Leonding durch die Erneuerung eines Teils der Produktionsanlagen die Batteriefertigung auf den neuen Rekord von 4,8Millionen Stück erhöht worden, sagte Franz A. Märzinger im November bei einem Workshop für österreichische und deutsche Fachjournalisten. Märzinger ist Leiter Vertrieb und Marketing bei der Banner GmbH.

Der Exportanteil liegt bei circa 95 Prozent: Etwa ein Drittel der Batterien geht in die Erstausrüstung (unter anderem bei BMW und den VW-Konzernmarken), der Rest entfällt auf Ersatzbatterien. Obwohl Banner in Europa bereits einen Marktanteil zwischen 7 und 8 Prozent hat, sieht Märzinger viel Potenzial für die Zukunft: In den kommenden Jahren strebt das Werk die weitere Erhöhung der Produktion an: "6 Millionen Stück sind an diesem Standort möglich." Dieses Ziel soll in 5 bis 7 Jahren erreicht werden.

12-Volt-Batterien auch in jedem Elektroauto Märzinger glaubt, dass Blei-Säure-Batterien zumindest für die nächsten 10 Jahre eine "sehr, sehr gute Zukunft" haben werden. Denn in der Forschung und Entwicklung gebe es noch viele Möglichkeiten, um für die Anforderungen der Zukunft gerüstet zu sein: "Auch bei dem Wandel, der durch die Elektrifizierung vor uns liegt, ist die Blei-Säure- Batterie als wichtiger Bestandteil gesetzt." Denn eine 12-V-Batterie sei auch bei Elektrofahrzeugen an Bord, wenn auch in kleinerer Ausführung. In Kooperation mit den Autoherstellern gelinge es auch, über den Einsatz der jeweils richtigen Batterie für jedes Fahrzeug CO2 einzusparen. Bei Banner erwartet man, dass bis 2025 fast jedes Fahrzeug ein Mild Hybrid sein wird, also neben dem 48-V-Lithium-Ionen-Netz auch eine 12-Volt-Batterie an Bord haben wird. "Da werden wir stark gefordert sein, die geeignete 12-V-Batterie zu finden", sagt Märzinger.

Zwar werde der Bereich Lithium-Ionen in den kommenden 4 -5 Jahren kein konkretes Betätigungsfeld für Banner sein, meinte Märzinger. "Da ist noch zu viel Grundlagenforschung zu leisten, das ist nicht die Kragenweite von Banner, sondern die Sache von Großkonzernen wie LG oder Panasonic." Derzeit arbeitet man in Linz-Leonding aber an einer "Vision Banner 2030", wo Lithium-Ionen "in irgendeiner Form eine Rolle spielen" wird.