Nein, die Rede ist ausnahmsweise nicht vom Kebapverzehr oder mobilem Biergenuss aus den legendären 16er-Blechen.
„Manspreading“ lautet das Phänomen, das nicht nur mit ähnlichem Ungusto wahrgenommen wird wie der Geruch levantinischer Kost in den Wagen der Wiener Linien. Am Ende gefährdet das Sitzplatz vernichtende Verhalten gar die maximale Auslastung und droht die Beförderungsleistung zu drücken.
Denn neben einem „gespreadeten“ – also mit weit gespreizten Beinen hingefläzten – Fahrgast nehmen Mitreisende nur ungern Platz. Verständlicherweise.
Ob das nunmehr offiziell unerwünschte Verhalten der beförderten Männer biologische Ursachen hat – etwa weil es die Temperierung gewisser für die Arterhaltung essenzieller Körperteile sicherstellt – findet in der allgemein recht unwissenschaftlich geführten Diskussion keinen Raum.
Vielmehr wird ad hoc aggressives Territorialverhalten als Ursache angenommen. Dass laut einer Studie der Universität Berkeley Männer mit offener Bein- und Armhaltung von Frauen als besonders attraktiv empfunden werden, wird nobel verschwiegen.
Die Probleme der Mobilität sind eben noch facettenreicher, als selbst wir sie uns bisher vorgestellt haben. Gelegenheit für den eingefleischten Automobilisten, sich entspannt zurückzulehnen: Auch in den Öffis ist nicht immer alles eitel Wonne!