Es ist schon langjährige Tradition, dass Bosch rund einen Monat nach der internationalen Pressekonferenz in Deutschland auch in Österreich Bilanz über das abgelaufene Jahr zieht. Immerhin ist Bosch in Österreich ein wichtiger Player: Dank 140 zusätzlicher Kollegen stieg die Zahl der Mitarbeiter im Vorjahr erstmals auf mehr als 3.000, nämlich exakt 3.040. Es ist vor allem der Bereich Forschung und Entwicklung, der nach wie vor ausgebaut wird - neben Wien befinden sich auch in Linz und Hallein international tätige Entwicklungszentren.
Neue Stellen werden schneller besetzt
Und diese Zentren suchen quasi laufend neue, qualifizierte Leute: "Heuer wollen wir etwa 130 Entwickler einstellen: Das gelingt trotz des Fachkräftemangels sehr gut", sagte Dr. Klaus Peter Fouquet, Alleinvorstand der Robert Bosch AG in Österreich, bei der Bekanntgabe der Zahlen. Der Deutsche, seit mittlerweile vier Jahren in Wien, lobte das hohe Ausbildungsniveau an den österreichischen HTLs, Fachhochschulen und Technischen Universitäten.
Im internationalen Wettbewerb sei es auch ein entscheidender Wettbewerbsvorteil für Österreich, dass es in Wien nur rund 3 Monate dauere, um eine Ingenieursstelle neu zu besetzen, während man dafür in Deutschland bis zu 8 Monate benötige, so Fouquet. Im Vorjahr flossen in Österreich rund 125 Millionen Euro in den Bereich Forschung und Entwicklung; heuer soll die Summe ähnlich hoch sein. Fouquet freute sich auch über den Rekordumsatz von 1,36 Milliarden Euro (+8,6 Prozent). "2018 war ein gutes Jahr für uns. Wir können mit Stolz darauf zurückblicken." Die Gründe lägen unter anderem in der erfreulichen Konjunkturentwicklung und der Einführung neuer Produkte. Besonders erfreulich sei das Wachstum im Bereich "Mobility Solutions" gewesen, also im Vertrieb der Kfz-Erstausrüstung mit Antriebs- und Lenksystemen sowie im Bereich Fahrerassistenz. Auch wenn es durch den Brexit, den Handelsstreit zwischen den USA und China und andere Unwägbarkeiten ein gewisses Abwärtsrisiko gebe, erwartet Fouquet keine großen Auswirkungen auf das Geschäft in Österreich: Natürlich müsse man mit einem volatilen Exportgeschäft planen, doch da Experten für Österreich ein Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent vorhersagen, rechnet Fouquet für Bosch in Österreich für 2019 mit einem Umsatzplus von 2-3 Prozent. (MUE)