Elektrifizierung ist das Schlagwort im Automobilsektor. Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Neuzulassungen wird in absehbarer Zeit in diesen Bereich gehen, allerdings nicht nur in rein elektrische Fahrzeuge. Durch die Gesetzgebung sind die Hersteller gezwungen, die Flotten-CO2-Ausstöße dramatisch zu reduzieren. Diese Ziele können ohne alternative Antriebe nicht erreicht werden, weshalb Hersteller auf klimaschonende oder vermeintlich umweltfreundliche Technologien bauen. Leider wird hier oft nicht differenziert.
Es wird vermischt zwischen CO2- und NOx-Ausstoß und es wird sträflich vereinfacht. Vor allem dann, wenn ein Elektrofahrzeug quasi als emissionsfrei gilt, dieses aber in der Produktion einen enormen ökologischen Fußabdruck hinterlässt - Strommix zur Beladung und Entsorgung der Akkus und Fahrzeuge nicht einmal inbegriffen. Sei es, wie es sei, Politik hat schon öfters Technologien den Weg bereitet - ob sinnvoll oder nicht.
Für den Endkonsumenten wird es schwierig, in dieser komplexer werdenden Welt noch den Durchblick zu behalten. Grundsätzlich behaupte ich, dass das niemand mehr gelingen kann in diesem Meer an Studien und Gegenstudien. Hier halte ich es mit Winston Churchill: "Ich traue keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe." Jeder hat Interessen, an seiner Sicht der Dinge festzuhalten. Darum gibt es Unternehmen, die den Hybrid und das Elektro-Auto vergöttern, und andere, die den Verbrenner hochhalten. Fakt ist - beide haben Unrecht. Fortschritt, Wirtschaft und Mobilität, der Mensch an sich ist Gefangener seines Seins und wird gewollt oder ungewollt Schadstoffe emittieren. Unser Ziel muss sein, diese so gering wie möglich zu halten.
Ich sehe es als Pflicht jedes Fahrzeugverkäufers, den Kunden so zu beraten, dass dieser das richtige Fahrzeug für den jeweiligen Einsatzzweck erhält. Ein Angestellter, der grundsätzlich unter der Woche 5 Kilometer in die Arbeit und am Wochenende gelegentlich in die Berge fährt, ist mit einem Hybrid gut bedient. Das Elektro-Zweit-Fahrzeug, welches kaum Kilometer auf die Straße bringt und durch die eigene Photovoltaik-Anlage auf dem Hausdach geladen werden kann, hat ebenso Berechtigung wie der reine Diesel beim Langstreckenfahrer oder der günstige Benziner im Kleinwagenbereich.
Kontraproduktiv wird es, wenn der Außendienstmitarbeiter, der im Jahr 60.000 Kilometer fährt, einen Hybrid als Fahrzeug nutzt, der plötzlich anstelle der versprochenen 4 Liter 9 Liter Benzin verbraucht, obwohl er bei einem vergleichbaren Diesel mit nur 6 Litern auskommen würde. In der WLTP-Rechnung würde aber der Hybrid wesentlich besser abschneiden als der Diesel Deshalb: umweltfreundlich ist es nur dann, wenn der Kunde richtig beraten wird und nicht wenn versucht wird, mit Biegen und Brechen einen einzigen Antrieb zu pushen.
Es wird also zukünftig zu einem Einsatz von vielen Antriebsarten kommen und somit ergeben sich auch für die Werkstatt weiterhin vielfältige Chancen, da auch Hybride, Benziner und Diesel weiterhin Bedarf an hochwertigen Schmierstoffen und AdBlue haben, bis tatsächlich eine weitgehend emissionsfreie Zukunft auf uns wartet, die dann heißen wird Wasserstoff?
„Nicht auf jeder Hochzeit tanzen“
Für Mazda ist der Sieg bei den mittelgroßen Marken nichts Neues: Neu ist, dass heuer neben Langzeit-Chef Mag. Heimo Egge...