Alljährlich im Mai trifft sich die italienische Kfz-Branche zu den "Automotive Dealer Days" in Verona - und auch internationale Beobachter sind stets vor Ort. Stammgast aus Österreich ist Komm.-Rat Mag. Dr. Gustav Oberwallner, MBA, EU-Beauftragter im Bundesgremium des Fahrzeughandels der Wirtschaftskammer Österreich.

Oberwallner spricht von einer großteils positiven Stimmung in der Branche: Neben den für Werkstätten interessanten Ständen seien in mehreren Vortragssälen Referate und Diskussionen abgehalten worden, so der ehemalige Bundesgremialobmann. Allgemeiner Tenor sei gewesen, dass es in der Beziehung der Händler zu den Importeuren, aber auch in der Politik "so nicht weitergehen kann".

Unter anderem habe Plinio Vanini, Präsident von Autotorino S.p.a. (Mailand), den bei einer Podiumsdiskussion anwesenden italienischen Innenminister Matteo Salvini direkt angesprochen. "Die Mietwagenfirmen bekommen bessere Konditionen als wir Vertragshändler", klagte Vanini, dessen Gruppe neben den italienischen Marken unter anderem auch für Mercedes, BMW, Toyota, Hyundai und Kia aktiv ist. "Sie müssen uns helfen, sonst wird von der automobilen Händlerschaft nicht mehr viel übrigbleiben." Oberwallners Reaktion auf Vanini: "Es ist gut, wenn ein großer Händler die Chance hat, einem einflussreichen Politiker alles zu sagen."

Sorgen bereitet den Händlern auch die anhaltend schlechte Wirtschaftslage in Italien: Die Händler fordern, dass die Regelung, wonach Betriebe bei der Flottenfinanzierung mindestens 40 Prozent Eigenkapital aufweisen müssen, überdacht wird. Dies sei schlecht, da die Behaltedauer der Fahrzeuge in den vergangenen Jahrenständig angestiegen sei. (RED)